Corona: Warum sich nun alle Arbeitnehmer in NÖ testen lassen können

Corona: Warum sich nun alle Arbeitnehmer in NÖ testen lassen können
Mobile Teams kommen in die Firmen, auch Teststraßen gibt es. Das Projekt der Sozialpartner soll Sicherheit bieten.

Erleichtert. So hat sich Michaela Halbmair nach ihrem Corona-Test gefühlt. Weil sie nun Gewissheit hat. Für sich, ihren Mann, der erst im Frühjahr operiert wurde und ihre Enkel. „Ich arbeite  in einer Schule und habe mit vielen Menschen Kontakt“, sagt die Mitarbeiterin der Stadtgemeinde Ybbs/Donau.

Mit Halbmair ließen sich 69 weitere Arbeiter und Angestellte Donnerstagnachmittag in einer ehemaligen Lidl-Filiale im Ort im Bezirk Melk testen. Innerhalb von 15 Minuten erhielten sie das Ergebnis des Antigenschnelltests. Zwei Teilnehmer waren positiv. Unbemerkt. Sie hatten keine Symptome.

Corona: Warum sich nun alle Arbeitnehmer in NÖ testen lassen können

Michaela Halbmair war nach dem Abstrich erleichtert

Mit der Teststraße in Ybbs startete der landesweite Betrieb eines Projekts der Sozialpartner Arbeiterkammer und Wirtschaftskammer, das seit Ende Oktober im Bezirk Mödling  getestet worden war. Im Rahmen der Pilotphase haben sich 2.900 Personen aus 310 Betrieben auf Covid-19 testen lassen. 25 davon waren (symptomlos) positiv, die meisten davon in den vergangenen zwei Wochen. Wie die Infektionszahlen im Land nahm auch jene in den Betrieben zu.

Nun  kommen bei Bedarf in ganz NÖ mobile Testteams in die Firmen. Zudem wurden zwei neue Teststraßen im Kulturhaus Pottschach, Bezirk Neunkirchen, sowie eben in Ybbs eingerichtet.

Ebenfalls neu: Firmen in der Region können sich auch zusammenschließen und in einem geeigneten Betrieb eine Pop-up-Teststraße errichten. Das Angebot ist besonders für Firmen interessant, die weniger als 100 Mitarbeiter haben. Und natürlich für jene Betriebe, deren Belegschaft sich nicht gänzlich ins Homeoffice zurückziehen können.

„Wir schaffen damit bestmögliche Sicherheit und Planbarkeit für die Beschäftigten und Betriebe“, erklären AKNÖ-Präsident Markus Wieser sowie WKNÖ-Chef Wolfgang Ecker. Durch die rasche Abklärung gäbe es für die Firmen weniger Beeinträchtigungen.
Abklärung vor Ort. Insgesamt sind für diese Schnelltest-Initiative der niederösterreichischen Sozialpartner fünf Millionen Euro an Investitionen vorgesehen. Das Projekt wird laufend evaluiert, zusätzliche Teststraßen sind möglich.

Abklärung vor Ort

Abgewickelt werden die Schnelltests vom Arbeits- und Sozialmedizinischen Zentrum Mödling, das regional mit Partner-Institutionen zusammenarbeitet. Getestet werden nur symptomlose Personen. Anmeldung und Auskunft erfolgt über die Webseite www.schnelltest-noe.at.

Ist ein Mitarbeiter beim Test positiv, wird er sofort abgesondert  und erhält ein Infoblatt. Das Test-Team informiert in den meisten Fällen gleich vor Ort die Hotline 1450. So soll rasch abgeklärt werden, ob der betroffene Mitarbeiter für einen PCR-Test zur nächsten behördlichen Teststraße muss oder daheim getestet wird.

Corona: Warum sich nun alle Arbeitnehmer in NÖ testen lassen können

Ecker und Wieser bei der Präsentation des Projekts

Das war bei Michaela Halbmair nicht der Fall. Ihr Test war negativ. Sie hofft auf baldige Wiederholung des Screenings. „Man weiß ja nie, ob man Überträger ist.“

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