Coronavirus: Szenarien für die Schule
Zu den umstrittensten Möglichkeiten bei einer weiteren Verschärfung der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie gehört die Schließung von Schulen. Seit knapp zwei Wochen sind bereits die AHS-Oberstufen, Berufsbildenden Mittleren und Höheren Schulen (BMHS) und Berufsschulen im Distance Learning. Im Anschluss mögliche Szenarien für den weiteren Schulbetrieb ab nächster Woche.
BETRIEB WIE BISHER: In den vergangenen Tagen haben sich zahlreiche Stimmen gegen eine weitere Schließung von Schulen ausgesprochen. Insofern wäre es möglich, dass an Volksschulen, Mittelschulen und AHS-Unterstufen weiter im Präsenzbetrieb unterrichtet wird - eventuell ergänzt um Maßnahmen wie eine Ausweitung der Maskenpflicht, gestaffelte Beginnzeiten oder die komplette Verlagerung des Turnunterrichts ins Freie.
UMSTELLUNG AUF DISTANCE LEARNING: Mit Blick auf die steigenden Infektionszahlen wäre die praktisch entgegengesetzte Option die Umstellung auf Distance Learning wie im ersten Lockdown im Frühjahr an allen Schulen. Dann würden auch die jüngeren Kinder daheimbleiben. Das würde aber nicht gleich ab Montag gelten - wie an den Oberstufen gäbe es eine Art Übergangstag, etwa um Sachen nach Hause zu transportieren.
PRÄSENZBETRIEB FÜR VOLKSSCHULEN, DISTANCE LEARNING FÜR ZEHN-BIS 14-JÄHRIGE: Möglich wäre aber auch eine Trennung nach Alter. Für die Volksschulen würde das weiteren Präsenzbetrieb bedeuten, für die Mittelschulen und AHS-Unterstufen einen Wechsel ins Distance Learning. Begründen könnte man dies einerseits damit, dass Fernunterricht bei älteren Kinder einfacher umzusetzen ist und die registrierten Infektionszahlen in dieser Altersgruppe höher sind. Gegenargument: In der jüngsten Dunkelzifferstudie an Schulen waren keine Unterschiede bei den Infektionen zwischen den Altersgruppen festzustellen.
SCHICHTBETRIEB: Das bedeutet wie bereits Ende des vergangenen Schuljahrs eine Teilung der Klassen in zwei Gruppen, die sich dann tageweise beim Präsenzunterricht abwechseln. An den Tagen daheim wären dann Hausübungen zu absolvieren. So würden weniger Schüler in der Schule sein und größere Abstände in den Klassen eingehalten werden können. Zuletzt hatte sich vor allem die Lehrer-Gewerkschaft dafür stark gemacht.
"GELINDERE" MASSNAHMEN: Eine Ausdünnung der Schülerzahl könnte aber auch durch andere Maßnahmen erreicht werden. Das Bildungsministerium brachte zuletzt Möglichkeiten wie eine Art freiwilliges Homeschooling in die Corona-Kommission ein - dabei könnten Schüler, die vom Klassenlehrer bzw. Klassenvorstand die Erlaubnis dazu bekommen, ganz oder tageweise daheimbleiben. Für die anderen Schüler gäbe es Präsenzunterricht. Nachteil: Damit hätte man keine Kontrolle, wie viele diese Möglichkeit auch wirklich in Anspruch nehmen. Ebenfalls eine Maßnahme zur Ausdünnung der Schülerzahl und Verringerung von Schülerkontakten wäre die Nutzung der Turnsäle für den Unterricht oder die Verlagerung des Unterrichts in nahe gelegene außerschulische Räumlichkeiten - sollen dafür Klassen in zwei Gruppen getrennt werden, bräuchte es aber entweder zusätzliche Lehrer oder den Einsatz der Zweitlehrer (etwa an Volksschulen). Weniger Schülerkontakte in den öffentlichen Verkehrsmitteln würden auch durch je nach Schule gestaffelte Beginn- oder Schulschlusszeiten entstehen.
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