Ab 1. Oktober: Coronavirus-Schnelltests für Arbeitnehmer in NÖ

Ab 1. Oktober: Coronavirus-Schnelltests für Arbeitnehmer in NÖ
"Österreichweites Vorzeigeprojekt" soll Sicherheit und Planbarkeit schaffen. Quarantäne für Kategorie-1-Kontaktpersonen soll nach zweimaligem negativen Testergebnis nach vier Tagen enden.

In Niederösterreich werden ab Donnerstag (1. Oktober) erstmals Corona-Schnelltests für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer angeboten. Die Arbeiterkammer und die Wirtschaftskammer im Land setzen das Pilotprojekt um. Die Kammern wollten "Sicherheit und Planbarkeit für die Beschäftigten und Unternehmen" schaffen, betonten die Präsidenten Markus Wieser (AKNÖ) und Wolfgang Ecker (WKNÖ). Es handle sich um ein "österreichweites Vorzeigeprojekt", merkte Wieser an.

Der Startschuss erfolgt im Bezirk Mödling, teilten die Präsidenten am Montag in Wiener Neudorf mit. Danach sollen die Schnelltests schrittweise in ganz Niederösterreich angeboten werden. Beim Piloten in Mödling will man nun die Rückmeldungen und Abläufe testen. Eine hohe Unternehmensdichte, eine Durchmischung kleiner, mittlerer und großer Unternehmen, sowie ein großer Anteil an Pendlern im Bezirk würden für Mödling als Pilotbezirk sprechen.

Anmeldung per Telefon

Wer die Schnelltests in Anspruch nehmen will, kann sich bei einer Hotline melden. Die Nummer wird am Mittwoch bekannt gegeben. Per Anruf wird dann entweder ein Zeitfenster für eine allgemeine Teststraße zugeteilt oder je nach Unternehmen eine Testung vor Ort besprochen. Bei großen Standorten wie der SCS könnte so eine Testung vor Ort zum Beispiel sinnvoll sein. Abgewickelt soll die Anmeldung zum Test über die Unternehmen werden, Einzelanrufe von allen Arbeitnehmerinnen und Arbeitenehmern könnten einen großen organistaorischen Mehraufwand bringen.

Ein Ergebnis zum Covid-Schnelltest soll innerhalb von 15 Minuten vorliegen. Liegt ein Verdachtsfall vor, ist ein zusätzlicher PCR-Test zur genaueren Abklärung notwendig. Durchgeführt werden die Tests im Bezirk Mödling vom Arbeits- und Sozialmedizinischen Zentrum (AMZ). Dass die medizinische Qualität stimmen muss, hob Wieser hervor. "Die Tests sollen in jedem Fall von medizinischem Fachpersonal durchgeführt werden", so Wieser. Kosten fallen für die Unternehmen in keinem Fall an.

Die Arbeiter- und Wirtschaftskammer Niederösterreich investieren fünf Millionen Euro in das Pilotprojekt, um das Ganze ins Rolle zu bringen. Die Bundesregierung sei nun gefordert, diese Initiative der niederösterreichischen Sozialpartner schnellstens zu übernehmen und den Arbeitnehmern und Unternehmen anzubieten, sagte Markus Wieser, Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich.

Quarantäne-Ende nach negativem Test

Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich, verwies auf eine Win-win-Situation für alle Beteiligten. Schnelle Testergebnisse würden Klarheit bringen. Betriebe könnten so mit so wenig Beeinträchtigungen wie möglich geführt werden.

Ecker fordert in diesem Zusammenhang auch, dass für Kategorie-1-Kontaktpersonen nach zweimaligem negativen Testergebnis die Quarantäne bereits nach vier Tagen beendet werden kann. Momentan muss man volle zehn Tage zu Hause bleiben, wenn man eine  K1-Kontaktperson ist – auch wenn der eigene Test ein negatives Ergebnis aufweist. „Weil der Test nur eine Momentaufnahme ist und das Virus auch zu einem späteren Zeitpunkt noch ausbrechen kann“, heißt es auf KURIER-Nachfrage aus dem Gesundheitsministerium.

Kommentare