Corona: Top-Wirt wirft das Handtuch

Gerald Jeitler sperrt den Steinfeldhof nicht mehr auf
Gerald Jeitler kocht im historischen Steinfeldhof bei Wiener Neustadt nicht mehr auf.

Ein schillernder Name der Hauben- und Sternenküche muss das Handtuch werfen. Gerald Jeitler, der zuletzt fünf Jahre lang seine Gäste im historischen Steinfeldhof in Weikersdorf bei Wr. Neustadt mit Fine Dining verwöhnte, hat den Betrieb eingestellt. Wirtschaftlich hat Jeitler den Lockdown nicht überlebt. „Die Corona-Krise war für ihn leider das Tüpfchen auf dem i. Wirtschaftlich hat es nicht gereicht, wie bei vielen anderen Wirten auch“, erklärt der langjährige Steuerberater des 60-jährigen Top-Wirten, Gernot Engel.

Jeitler war einer der wenigen Köche des Landes, die gleichzeitig mit zwei Hauben, einem Michelin-Stern und der „Trophée Gourmet A la Carte“ für die beste heimische Küche ausgezeichnet wurden.

Wie dünn das Eis allerdings finanziell in der gehobenen Gastronomie ist, bekam der Autodidakt vergangenen Sommer am eigenen Leib zu spüren. Nachdem sein Sohn dem Lokal den Rücken kehrte, schlitterte Jeitler in die Insolvenz. Ein Ausgleich mit einer 20-prozentigen Quote war die Folge. „Diese Voraussetzungen waren ein Ausschlussgrund für die weiterführende Staatshilfe“, so Engel. Die erste Quote aus dem Corona-Härtefonds habe gerade einmal für lebensnotwendige Dinge gereicht.

Hilfspaket nicht tauglich

„Ich halte das gesamte Hilfspaket für nicht tauglich die Wirte zu retten. Es ist darauf aufgebaut, dass nur jene Unterstützung erhalten, die ohnedies Einnahmen haben. Aber der Lokalbetrieb läuft nicht an, wie man jetzt sieht“, erklärt Engel. Er habe Jeitler daher empfohlen, sein Lokal nicht mehr aufzusperren.

Ob der 60-Jährige überhaupt noch einen Gastro-Job findet, weiß er selbst nicht.

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