Corona hält Rathaus in Bann: Sitzung des Gemeinderats verschoben

Politstreit in Amstettener Stadtpolitik
Infektionen in Amstettener Rathausbelegschaft ziehen Politstreit um Home Office-Arbeit zwischen ÖVP und SPÖ nach sich.

Corona-Infektionen von Rathausmitarbeitern und Gemeinderatsmandataren sowie damit einhergehende Quarantäne-Verfügungen sorgen im Amstettener Rathaus für Stress. Bürgermeister Christian Haberhauer (ÖVP), der sich selbst in Quarantäne befindet, hat am Montagvormittag die für den Mittwoch angesetzte Gemeinderatssitzung abberaumt.

Corona hält Rathaus in Bann: Sitzung des Gemeinderats verschoben

Bürgermeister Christian Haberhauer

Zu sechs Infektionsfällen in der Rathausbelegschaft hat sich Montag noch ein siebenter Fall dazugesellt, wobei die ersten Erkrankten in den nächsten Tagen bereits wieder gesund gemeldet werden können, sagt Haberhauer. Auch ein Mandatar sei positiv getestet worden, andere befänden sich wegen ihrer Kontakte mit Rathausangestellten in Quarantäne.

Gemeinderat

„Ich habe die Mittwochsitzung deshalb abberaumt. Wir müssen uns dann auch überlegen, ob die nächsten Sitzungen vielleicht digital oder doch physisch über die Bühne gehen sollen“, sagt Haberhauer. Er selbst hat bereits mehrere PCR-Tests hinter sich, die allesamt negativ ausgefallen sind.

Wie berichtet, wurden die ohnehin strengen Hygiene- und Sicherheitsbestimmungen im Rathaus noch verschärft. Mitarbeiter müssen negative Antigentests vor Arbeitsbeginn vorlegen.

Forderung nach Home Office

Die SPÖ Amstetten reagiert auf die Covid-19-Situation im Gemeindezentrum mit der neuerlichen Forderung die Beschäftigten vom Home Office aus arbeiten zu lassen. Die ÖVP vernachlässige diese Möglichkeit, kritisiert SPÖ-Klubsprecher Helfried Blutsch. Die Mitarbeiter müssten fehlende Schutzmaßnahmen nun ausbaden, außerdem würden ja sogar Bundesstellen die Home Office-Lösungen, wo immer sie möglich sind, fordern.

ÖVP-Stadtchef Haberhauer ist nicht grundsätzlich gegen digitale Heimarbeit, verweist aber darauf, dass dafür umfangreiche logistische Vorbereitungen getroffen werden müssten. „Wir haben ja die Organisationsreform schon gestartet. Leider wurde die Digitalisierung in der Stadtverwaltung aber in den vergangenen Jahren verabsäumt“, spielt er den Ball zurück an die frühere SPÖ-Administration im Rathaus.

Die Rathausarbeit dürfe nicht im Chaos enden, lehnt Haberhauer derzeit vermehrte Home Office-Arbeitsstellen ab. Umso wichtiger sei eine umfassende Einhaltung der Sicherheitsregeln, erklärt er. Auch außerhalb des Rathauses wird die Corona-Belastung wieder spürbar größer. Gab es in Amstetten in der Vorwoche im Schnitt 25 Infizierte, so waren es Montagvormittag bereits 56. 

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