Bürgermeister-Amt: Wer tut sich das noch an?

Höflein: eine Gemeinde zwischen Weinbergen und Windrädern im Industrieviertel
Sie müssen stets verfügbar sein, immer als Sündenbock herhalten und verdienen vergleichsweise wenig: Immer weniger wollen Bürgermeister werden. Drei Ortschefs erzählen, warum sie es trotzdem tun.

Otto Auer legt noch schnell seine rote Trachtenkrawatte ab, bevor er sich hinsetzt. Der Mann im Bauernjanker wirkt gestresst, er kommt gerade von seinem anderen Job als Vizepräsident der niederösterreichischen Landwirtschaftskammer. Jetzt aber geht es um seinen zweiten Beruf als Bürgermeister, besser gesagt seinen dritten. Denn Auer ist auch noch Landwirt.

Seit 15 Jahren ist der 53-Jährige Ortschef der 1.250-Einwohner-Gemeinde Höflein, einem Dorf zwischen Windrädern und Weinbergen im Industrieviertel Niederösterreichs. Er wirkt wie der Prototyp eines ÖVP-Kommunalpolitikers: bodenständig, redselig und mit einem Porträt von Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner an der Wand gleich neben seinem Schreibtisch am Gemeindeamt. 

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