Bürgerbeteiligung: Gemeinsam zur Sonnenenergie

Bürgerbeteiligung: Gemeinsam zur Sonnenenergie
Bürger können sich am Ausbau von Fotovoltaik-Anlagen in Gemeinden beteiligen.

Erst in dieser Woche stellte Leonore Gewessler (Grüne), Bundesministerin für Klimaschutz, einen wesentlichen Teil des Ausbauplans zur Erneuerbaren Energie in Österreich vor: Das Eine-Million-Dächer-Programm. Es sieht vor, dass der Fotovoltaik-Anteil in Österreich bis 2030 verzehnfacht wird.

Und auch in Niederösterreich gibt es ähnliche Pläne. Im Klima- und Energiefahrplan des Landes steht ebenfalls, dass bis 2030 die Stromgewinnung aus Fotovoltaik verzehnfacht werden soll. Das soll unter anderem durch Bürgerbeteiligungen erreicht werden. Mittlerweile sind es in Niederösterreich 75 Gemeinden, die eine oder mehrere Fotovoltaik-Anlagen gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern errichtet haben oder planen.

Das funktioniert so, dass die Bevölkerung die Möglichkeit hat, sich finanziell zu beteiligen. Im Gegenzug bekommen die Beteiligten eine gewinnbringende Rendite beziehungsweise einen sogenannten „Sonnenbonus“. Vonseiten des Landes NÖ heißt es dazu, dass Bürgerinnen und Bürger Sonnenpaneele kaufen können. So sei es möglich, dass sie sich „an sauberer Energieproduktion vor Ort beteiligen und damit auch ihr Geld gewinnbringend mit einer Rendite anlegen“ können.

Bürgerbeteiligung: Gemeinsam zur Sonnenenergie

Erwin Mayer, Christian Schrefel,  Sabine Mauser von der Gemeinde Wolkersdorf mit Bürgermeister   Litzka, Karin Koller, und PV-Beauftragtem Fritz Herzog.

Stromproduktion

„Die Sonnenkraftwerke sorgen in Summe für eine Einsparung von 3.000 Tonnen pro Jahr und produzieren Strom für rund 2.900 Haushalte“, heißt es in einer Aussendung des Landes Niederösterreich. Die Bürgerbeteiligungsprojekte werden vom Land und der Energie- und Umweltagentur unterstützt.

„Die Energiewende ist dann erfolgreich, wenn sich auch möglichst viele daran beteiligen. In vielen Gemeinden ist das bereits möglich, das soll in Zukunft noch mehr werden“, sagt Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf.

Wolkersdorf im Bezirk Mistelbach ist eine der Gemeinden, bei der der Fotovoltaik-Ausbau im Fokus steht. Bis 2030 will man eine installierte Leistung von zwölf MW erreichen.

Im laufenden und im kommenden Jahr ist geplant, auf den Dächern der Volksschule Wolkersdorf, des Kindergarten Obersdorf, dem Gasthaus und Co-Working Obersdorf, dem Kultursaal Obersdorf, der Polytechnische Schule Obersdorf und dem Ortszentrum Münichsthal Fotovoltaik-Anlagen zu errichten. Jene Paneele versorgen dann insgesamt 38 Haushalte mit Strom, wodurch eine Reduktion von insgesamt 46.500 Kilogramm jährlich geschaffen werden soll.

Bausteine

In Wolkersdorf hätten auch jene Bürgerinnen und Bürger, die über keine Eigenfläche verfügen, durch den Kauf von Sonnenbausteinen die Möglichkeit, aktiv an der Energiewende teilzunehmen, erklärt Bürgermeister Dominic Litzka. „Bereits am ersten Tag war die Auflage der Sonnenbausteine mit 300 Prozent überzeichnet. Für 2021 plant die Stadtgemeinde die nächsten Fotovoltaik-Anlagen auf gemeindeeigenen Gebäuden. Ich bin stolz darauf, diese Anlagen mit Bürgerbeteiligung umzusetzen“, sagt Litzka. Erklärtes Ziel sei es, Wolkersdorf in die „Spitzenliga der Fotovoltaik-Gemeinden“ zu bringen und beim Ausbau der erneuerbaren Energie vorne mit dabei zu sein.

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