Brandanschlag wegen einer Facebook-Liebe

Bewohner Christian Kropf zeigt den Schaden
Frustrierter 24-Jähriger soll im Haus einer Bekanntschaft Feuer gelegt haben. Er sitzt in Untersuchungshaft.

Weil es mit seiner Facebook-Bekanntschaft nicht so funktionierte, wie er sich das vorstellte, soll ein 24-Jähriger in Puchberg am Schneeberg (NÖ) einen Brandanschlag auf eine Wohnhausanlage verübt haben. Der Schaden geht in die Hunderttausend Euro. 38 Bewohner, darunter viele Kinder, mussten sich Samstag um 3 Uhr Nachts vor den Flammen und giftigen Rauchgasen in Sicherheit bringen und die Nacht in der Rot-Kreuz-Stelle verbringen.

Nur einen Tag nach der Feuersbrunst in der Tiefgarage der Wohnhausanlage konnten Brandermittler des nö. Landeskriminalamtes den Anschlag klären und den Tatverdächtigen festnehmen. Es handelt sich um den 24-jährigen, Christian B. aus dem Bezirk Neunkirchen.

Er hatte vor einigen Wochen eine Bewohnerin des Appartementhauses via Facebook kennengelernt. Am Freitag hatten sich die beiden beim Fortgehen getroffen. Die Frau fuhr allerdings bald wieder nach Hause. Später in der Nacht dürfte ihr der 24-Jährige gefolgt sein. "Er hat in der Parkgarage einen Kanister stehen gesehen, das Benzin ausgeschüttet und angezündet. Danach hat er bei der Frau an der Tür geklopft", sagt der nö. Chef-Brandermittler Erich Rosenbaum.

Tattoo

Nachdem seine Bekannte zunächst nicht öffnete, soll er einen Stock höher versucht haben, eine Türmatte anzuzünden. Eine Zeugin beobachtete, dass der Verdächtige mit nacktem Oberkörper durch das Stiegenhaus lief. Dabei war ihr eine auffällige Tätowierung am Rücken aufgefallen. Diese half später, den 24-Jährigen zu identifizieren.

"Während sich das Feuer ausbreitete, ließ ihn die Bekanntschaft schließlich doch in die Wohnung, wo er sich niederlegte", so Rosenbaum. Er war auch später dabei, als das Haus evakuiert wurde und die Bewohner um ihr Hab und Gut zitterten. Mehrere Motorräder und drei Autos brannten zur Gänze aus, 26 Fahrzeuge wurden schwer beschädigt. "Es ist natürlich bitter. Die, die keine Vollkasko-Versicherung haben, bleiben jetzt auf dem Schaden sitzen", schildert Bewohner Christian Kropf.

Ein Sachverständiger muss nun klären, ob die Garage einsturzgefährdet ist.

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