Brand im Landesklinikum Gmünd: Patient hatte Zigarette geraucht
Im Waldviertelklinikum Gmünd ist es Donnerstagfrüh zu einem brenzligen Zwischenfall gekommen. Ähnlich wie zuletzt beim Großbrand in Mödling hat eine brennende Matratze auf der Abteilung "Interne 2" beinahe eine Brandkatastrophe ausgelöst. 18 Personen mussten auf der Station evakuiert werden.
Wieder Zigarette?
Laut ersten Erhebungen und Informationen aus dem Krankenhaus war das Feuer, wie zuletzt beim Inferno mit drei Toten im Krankenhaus Mödling, auf eine brennende Zigarette zurückzuführen. „In einem Zweibett-Patientenzimmer wurde vermutlich trotz Verbots geraucht, wodurch eine Matratze Feuer fing“, hieß es seitens der Landesgesundheitsagentur (LGA) zur Ursache.
Die Polizei hat entsprechende Ermittlungen in der Causa aufgenommen. Laut Polizeisprecher Stefan Loidl befanden sich zu dem Zeitpunkt des Feuers zwei Personen im betroffenen Zimmer.
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Wie es beim NÖ Landesfeuerwehrverband heißt, dürften drei Spitalsmitarbeiter, die auch zur Brandschutzgruppe der Klinik und der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Gmünd gehören, durch ihr rasches Einschreiten Schlimmeres verhindert haben, erklärt Feuerwehrsprecher Franz Resperger.
Zum Glück keine Verletzten
Entgegen ersten Meldungen, wonach es zwei leichtverletzte Personen gegeben haben soll, kam später Entwarnung. Demnach kamen alle Beteiligten mit dem Schrecken davon. 60 Mitglieder von neun Feuerwehren waren im Einsatz, der Brand war nach weniger als einer Stunde unter Kontrolle. "Es musste auch mit schwerem Atemschutz vorgegangen werden", sagt Resperger.
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Wegen der massiven Rauchentwicklung auf der Station setzte die Feuerwehr auch Druckbelüfter ein. Zur Klärung der genauen Umstände und der Ursache des Feuer wurden Brandermittler der Polizei betraut. Auch das NÖ Landeskriminalamt soll zum Einsatz kommen. Die Ursachenforschung lief sofort nach dem Löschen des Brandes Donnerstagvormittag an. Nach Angaben von Polizeisprecher Loidl war ein Bezirksbrandermittler unterwegs, um an Ort und Stelle mit den Erhebungen zu beginnen.
Im Fall des Großbrandes im heurigen Sommer im Landesklinikum Mödling war die Zigarette eines Patienten der Auslöser für die Tragödie.
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Drei Todesopfer
Wie damals die Brandermittler des NÖ Landeskriminalamtes heraus gefunden haben, haben glühende Teilchen das verheerende Feuer verursacht. Der Glimmbrand beim Bett des Patienten sei zunächst unbemerkt geblieben, weil der Rauch durch ein offenes Fenster ins Freie dringen konnte. Als der Brandmelder ansprang, standen große Teile des Zimmers bereits in Flammen. Für ein 75-Jährigen, einen 78-Jährigen aus dem Bezirk Mödling und einen 81-Jährigen aus dem Bezirk Bruck a. d. Leitha kam jede Hilfe zu spät.
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18 Jahre ist es bereits her, da wurde erstmals für ein Rauchverbot in niederösterreichischen Krankenhäusern geworben und eine diesbezügliche Kampagne gestartet. Vor mehr als zehn Jahren trat die Regelung in Kraft.
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