Der verheerende Brand mit drei Toten im Landesklinikum Mödling Ende Mai wird zum politischen Spielball. Die Neos orten grobe Sicherheitsmängel und haben deshalb eine entsprechende Anfrage an den zuständigen Landesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) gestellt. Politisches Kleingeld auf Kosten von Spitalsmitarbeitern zu schlagen, „die ihr Leben für die Rettung vieler Menschenleben riskiert haben“, hält man bei der ÖVP für entbehrlich.
Wie berichtet, hat die Zigarette eines 75-jährigen Patienten aller Wahrscheinlichkeit nach das Inferno ausgelöst. Ein Sachverständiger soll die genauen Umstände noch klären. Gerüchte, wonach die Brandmeldeanlage des Spitals durch eine Panne nicht mit der Feuerwehr-Bezirksalarmzentrale Mödling verbunden war, dementiert man bei der Landesgesundheitsagentur (LGA). Das System sei kurz vor dem Unglück überprüft worden und habe funktioniert.
Um 0.54 Uhr hatte die hausinterne Brandmeldeanlage Rauch im Vierbettzimmer Nr. 13 gemeldet. Mit dem Anruf des Mitarbeiters der Betriebsfeuerwehr im Schwesternzimmer der Station wurde sofort jemand in das Zimmer geschickt. Bei der Nachschau standen ein Patientenbett und Inventar in Vollbrand. Die Betriebsfeuerwehr meldete die Lage und in der Bezirksalarmzentrale wurde Großalarm gegeben. Um 1.10 Uhr, also 16 Minuten später, war der Löscheinsatz mit Atemschutz voll im Gange.
Wie die Brandermittler des NÖ Landeskriminalamtes heraus gefunden haben, sollen glühende Teilchen das verheerende Feuer verursacht haben. Der Glimmbrand beim Bett des Patienten sei zunächst unbemerkt geblieben, weil der Rauch durch ein offenes Fenster ins Freie dringen konnte. Als der Brandmelder ansprang, sei es für die Opfer bereits zu spät gewesen.
Diskutiert wird nach dem Unglück über die jeweiligen Alarmpläne. An manchen Standorten von Spitälern und großen Rehazentren werden die Feuerwehrzentralen bei jeder Alarmauslösung gleichzeitig mit der Betriebsfeuerwehr mit alarmiert. Dadurch rücken die Freiwilligen Feuerwehren auch zu zahlreichen Fehlalarmen aus.
Bei diversen Brandmeldeanlagen gibt es aber auch Systeme mit Interventionsschaltungen. Springt beispielsweise ein Rauchmelder in einem Gebäude an, hat man ein paar Minuten Zeit um die Lage zu erkunden und einen Fehler des Systems auszuschließen. Wird der Alarm in der Zeit nicht wieder quittiert, kommt es zur Auslösung für die Einsatzkräfte.
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