Betrug mit Leasingautos: Für "Massimo" war in NÖ Endstation

Betrug mit Leasingautos: Für "Massimo" war in NÖ Endstation
Gesuchter Italiener ergaunerte mit falschen Papieren schmucke Autos. Die Kärntner Polizei war ihm auf den Fersen, festgenommen wurde er in Wiener Neustadt.

Massimo war nur einer der vielen falschen Namen, die ein gewiefter Betrüger bei seinen Coups in Kärnten und zuletzt in Wiener Neustadt (NÖ) verwendet hat. 

Der Aufmerksamkeit eines Autoverkäufers ist es zu verdanken, dass ein von Polizei und Staatsanwaltschaft gesuchter Krimineller vor wenigen Tagen aus dem Verkehr gezogen wurde. 

Der Italiener soll im großen Stil mit gefälschten Papieren und Bankdokumenten Leasingfahrzeuge ergaunert haben. Insgesamt sollen 200 Betrugsfälle in Deutschland, Kärnten und Niederösterreich auf die Kappe des 55-Jährigen gehen.

Der Schaden allein in Österreich beläuft sich auf mehrere 100.000 Euro, die Schadenssumme in Deutschland dürfte ein Vielfaches betragen, teilte die Landespolizeidirektion Kärnten mit. Am vergangenen Freitag wurde der Mann in einem Autohaus am Zehnergürtel in Wiener Neustadt überführt und festgenommen, bestätigt ein Polizeisprecher.

Schwindel fiel erst später auf

Der mutmaßliche Betrüger soll in den vergangenen Monaten bei Autohäusern in Kärnten immer mit demselben Modus Operandi vorgegangen sein. Unter falschem Namen und mit gefälschten Finanzierungsbestätigungen ist der Tatverdächtige an diverse Mercedes und andere Karossen gekommen.

Die Autos holte er ab, die Leasingfinanzierungen waren jedoch ein Schwindel. Als die Sache in den Autohäusern auffiel, war der gesuchte Italiener mit den teuren Karossen bereits über alle Berge.

Das Stadtpolizeikommando Villach fahndete bereits wegen mehrerer Fälle von Kfz-Leasing-Betrugs nach dem Mann. Am Freitag, den 29. November, versuchte Massimo K. sein Glück bei einem bekannten Autohändler in Wiener Neustadt. Er wollte einen Mercedes mittels Leasingsvertrags erstehen.

Mitarbeiter waren aber anscheinend durch eine Betrugswarnung, die die Polizei bereits an diverse Autohäuser hinaus gegeben hatte, gewarnt. Die Firma verständigte die Polizei, die den Verdächtigen noch an Ort und Stelle festnahm.

Verdächtiger in Kärnten in Haft

Wie Werner Pucher von der Landespolizeidirektion Kärnten bestätigt, wurde der Verdächtige über Antrag der Staatsanwaltschaft Klagenfurt in die dortige Justizanstalt eingeliefert. Die Ermittlungen der Kärntner Polizei zu ähnlich gelagerten Fällen laufen auf Hochtouren weiter.

"Sanfter Betrüger"

Als die wahre Identität des Italieners festgestellt wurde, gab dieser zu, ein "sanfter Betrüger" zu sein. Mit einem bedeutenden kriminellen Vorleben: Im Jahr 2016 war er in Italien zu 16 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden, 2021 kehrte er aber nicht mehr von einem Haftausgang zurück und war seitdem auf der Flucht. 

Bis zu seiner Festnahme dürfte er sich mit Betrügereien in Deutschland und Österreich seinen Lebensunterhalt finanziert haben. 

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