Nach den beiden Coups werden bei der Kriminalpolizei Erinnerungen an das Jahr 2019 wach. Damals hatte eine Bande in Niederösterreich, Oberösterreich und dem Burgenland elf Bankomaten in Banken und Supermärkten gesprengt, aufgeschnitten oder heraus gerissen und damit 4,6 Millionen Euro Schaden verursacht.
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Um ihre Spuren zu verwischen, hatten die Verbrecher nach dem Aufschneiden der Geräte den Tatort immer in Brand gesetzt. Die beiden Täter, zwei Slowaken, wurden im Zuge der „Operation Krähe“ gefasst und 2020 zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Nach der Serie kam es nur noch vereinzelt zu vergleichbaren Taten, etwa 2021 mit drei aufeinander folgenden Coups ebenfalls im Weinviertel.
Gasgemisch eingeleitet
Auffallend sind laut Ermittlern des NÖ Landeskriminalamtes mehrere Parallelen, wie beispielsweise die Tatzeiten. Im Winter 2021 schlugen die Bankomat-Knacker in den Bezirken Hollabrunn und Waidhofen/Thaya um exakt 3.13 Uhr nachts zu. Sie hatten die Geldautomaten mit Hilfe eines eingeleiteten Gasgemisches gesprengt und sich anschließend mit den stählernen Geldkassetten aus dem Staub gemacht. Bei den jüngsten Zwischenfällen schritten die Verbrecher um 3 Uhr Früh zur Tat.
Institute in Grenznähe
In allen Fällen liegen die ausgewählten Tatorte in unmittelbarer Grenznähe zu Tschechien und der Slowakei. Die Kriminalisten gehen davon aus, dass die Verbrecher aus dem Ausland anreisen und sofort nach den Einbrüchen wieder über die Grenze verschwinden.
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Wie auch die Überwachungsvideos aus den Banken zeigen, sind laut dem Sprecher der Landespolizeidirektion Niederösterreich, Johann Baumschlager, „mehrere Täter in den Instituten am Werk gewesen“.
Durch die Sprengung entstand „immenser Sachschaden“. Tatort-Spezialisten des Landeskriminalamtes sind mit der Spurenauswertung beschäftigt.
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