NÖ: So schnappte die Polizei die Bankomat-Gangster

Monatelang trieben sie ihr Unwesen, flüchteten mit 250 km/h. Nun sitzen zwei Slowaken in Haft. Schaden: 4,6 Millionen Euro.

Am 12. November schlugen sie zu: Unterstützt von der Spezialeinheit Cobra nahmen Fahnder des Landeskriminalamtes Niederösterreich einen 44-jährigen Slowaken in Wien fest. Die Kriminalisten sind sich sicher, dass er und ein 36-jähriger Komplize hinter einer Serie stecken, die ganz Niederösterreich in Atem hielt.

"Operation Krähe": Bankomat-Räuber gefasst

So gingen die Täter vor

Am Montag gaben Ermittler erste Details im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt. Laut Omar Haijawi-Pirchner, Leiter des Landeskriminalamtes Niederösterreich, beläuft sich die Schadenssumme auf rund 4,6 Millionen Euro.

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Die Tat in Bildern

Die Täter begingen insgesamt 13 Bankomat-Einbruchsdiebstähle

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Alle Tatorte lagen in Autobahnnähe, um schnell und unerkannt flüchten zu können

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Alle Bankomat-Tatorte wurden beim Verlassen mittels Brandbeschleuniger in Brand gesteckt

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Zurück blieben verwüstete Foyers - der entstandene Schaden beläuft sich auf rund 4,6 Millionen Euro

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Die Täter gingen äußerst brutal vor und verwendeten Sprengstoff

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Die Tatfahrzeuge wurde in Brand gesteckt

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Ohne Rücksicht auf die Gefährdung Unbeteiligter wurden bei Geschwindigkeiten von weit über 200 km/h Krähenfüßen auf die Autobahn geworfen

„Die Zusammenarbeit zwischen den Behörden und Dienststellen hat sehr gut funktioniert“, betonte Landespolizeidirektor-Stellvertreter Franz Popp.

Täter legten Feuer, um Spuren zu verwischen

Bereits im März 2019 ereigneten sich in NÖ und im Burgenland die ersten Angriffe auf Bankomaten. Was den Kriminalisten auffiel war der Umstand, dass die Täter nach dem Aufschneiden der Geräte den Tatort immer in Brand gesetzt hatten. "Sie wollten damit Spuren verwischen", berichtete ein Kripo-Beamter.

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Tatort-Spezialisten in Oberwaltersdorf

Am 11. April schlugen die Männer bei einem Geldausgabeautomaten im Foyer-Bereich einer Supermarkt-Filiale in Guntramsdorf im Bezirk Mödling zu. Auch in diesem Fall legte das Duo Feuer - und wäre beinahe geschnappt worden.

  • 12. März: Bank in Neudorf bei Staatz, Bezirk Mistelbach
  • 19. März: Lebensmittelgroßhandel in Wiener Neustadt
  • 22. März: Bank in Kittsee, Bezuirk Neusiedl am See
  • 28. März: Supermarkt-Filiale in Bruck an der Leitha
  • 11. April: Supermarkt-Filiale in Guntramsdorf
  • 1. Mai: Bank in Böheimkirchen
  • 7. Mai: Lebensmittelgroßhandel in Wiener Neustadt
  • 26. Mai: Supermarkt-Filiale in Kottingbrunn
  • 4. Juni: Supermarkt-Filiale in Vorchdorf, OÖ
  • 9. Juli: Einkaufszentrum in Gliwice, Polen
  • 11. Juli: Supermarkt-Filiale in Oberwaltersdorf
  • 7. August: Supermarkt-Filiale in Mattersburg
  • 7. November: Einkaufszentrum in Warschau/Polen

Denn zufahrende Polizeistreifen konnten noch zwei Fluchfahrzeuge wahrnehmen und nahmen die Verfolgung auf. Doch die Flüchtenden warfen sogenannte Krähenfüße aus dem Pkw, die Polizeifahrzeuge konnten aufgrund von kaputten Reifen nicht mehr weiterfahren.

Flucht mit 250 km/h

Die zwei Slowaken ließen sich durch die Beinahe-Festnahme nicht abschrecken. Im Gegenteil: Insgesamt 13 Mal schlugen sie in NÖ, Oberösterreich und im Burgenland zu, stahlen für ihre Coups mehrere Fahrzeuge, die sie schließlich ebenfalls abfackelten.

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Die Täter zündeten die Fluchtfahrzeuge an

Im Laufe der Ermittlungen stellte sich heraus, dass die beiden Männer immer wieder aus der Slowakei anreisten, um die Taten zu begehen. Deshalb legte sich die Cobra in der Nacht zum 3. Juli an einem Grenzübergang auf die Lauer.

Die Fahnder hatten das Täterfahrzeug bereits im Visier, aber wieder konnten die beiden Männer entkommen. "Sie sind mit 250 km/h über die Autobahn Richtung Ungarn gerast, wieder warfen sie Krähenfüße aus dem Auto", erzählt ein Beamter.

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Cobra-Zugriff in Wien

100 Beamte im Einsatz

Insgesamt beteiligten sich mehr als 100 Polizisten an der Jagd auf die Bankomat-Bande. Jetzt konnten die Verdächtigen gefasst werden. Der 36-Jährige wurde am 14. November in der Slowakei verhaftet, er befindet sich bereits in Auslieferungshaft.

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