Bankomat-Coups in NÖ: Verdächtiger von Tschechien ausgeliefert
Es war eine spektakuläre Kommandoaktion im vergangenen Juli. Nach drei aufeinander folgenden Bankomat-Coups in Drosendorf (Bezirk Horn) und Schrattenberg (Bezirk Mistelbach) hatte die Polizei in internationaler Zusammenarbeit einen der Verdächtigen in Tschechien südlich von Pilsen in der Ortschaft Krotějov festgenommen.
Auslieferung
Wie Stefan Pfandler vom NÖ Landeskriminalamt gegenüber dem KURIER bestätigt, ist der dringend tatverdächtige Niederländer Alexander M. mittlerweile nach Österreich ausgeliefert worden. Seine Einvernahme durch Ermittler des Landeskriminalamtes war allerdings bislang "wenig ergiebig“.
Der 32-Jährige schweigt eisern zu den Vorwürfen und macht gegenüber den Kriminalisten und der Justiz keinerlei Angaben, so Pfandler. Auch was die Identität seiner drei möglichen Komplizen bei den Bankomat-Einbrüchen in Niederösterreich anbelangt, ist der Verdächtige wenig kooperativ.
Die tschechische Polizei konnte bei dem Zugriff und der Festnahme des Mannes allerdings zahlreiche Spuren sichern, die aktuell noch ausgewertet werden.
Schüsse auf die Täter
Der Holländer und zumindest drei Komplizen sollen im Juli für mindestens drei Coups in Niederösterreich verantwortlich sein. Zunächst waren zwei Bankomat-Einbrüche in Drosendorf (Bezirk Horn) gescheitert. Am Werk waren dabei zumindest vier Täter. Ein Zeuge hatte auf die flüchtende Gruppe mehrere Schüsse abgegeben, verletzt wurde aber niemand.
Die Bande war nach dem Coup im Bezirk Mistelbach in der Nacht auf den 16. Juli mit einem aufgemotzten, 300 PS starken VW Golf mit deutschen Kennzeichen über die Grenze nach Tschechien gerast.
Niederösterreichische Fahnder hatten einen Hinweis auf den Wagen. Sie gaben diese Infos an die Ermittler im Nachbarland weiter: Streifenpolizisten entdeckten kurz darauf das gesuchte Auto in der Stadt Sušice bei Klatovy. Wenig später kam es zum Zugriff und der Festnahme des 32-Jährigen.
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