Bankangestellte vereitelte Raubüberfall: Dank für besondere Zivilcourage

Abteilungsinspektor Patrick Weiss-Hubner, Katharina Doppler und Bezirkspolizei-Chefin Sonja Fiegl
Maskierter Täter wartete in einem Auto vor Bankinstitut im Bezirk Tulln. Die Mitarbeiterin erkannte die Gefahr und schlug Alarm.

Einer aufmerksamen Bankangestellten und der Polizei ist es zu verdanken, dass in Michelhausen im Bezirk Tulln ein Bankraub in letzter Sekunde verhindert wurde. Ein 44-jähriger Italiener mit Wohnsitz in Wiener Neustadt wollte ein dortiges Institut überfallen und legte sich bereits voll maskiert und mit Waffe in einem Auto ohne Kennzeichen vor der Bank auf die Lauer.

Es ist der jungen Bankangestellten Katharina Doppler zu verdanken, dass die Tat vereitelt wurde und der gefährliche Serientäter in Haft sitzt. Doppler war vergangenen Freitag auf dem Weg zu ihrem Arbeitsplatz, als ihr gegen 7 Uhr Früh vor dem Institut ein auffälliger Wagen ins Auge stach. Dem Pkw fehlten vorne und hinten die Kennzeichen. Im Auto saß eine Gestalt, getarnt mit Sonnenbrille, einer Kappe, einem Tuch und einer FFP2-Maske. Außerdem trug er Arbeitshandschuhe.

Doppler wurde bei dem Anblick misstrauisch und rief die Polizei. Abteilungsinspektor Patrick Weiss-Hubner und Kollegen fuhren sofort zur Bank in Michelhausen und holten den 44-Jährigen aus dem Fahrzeug, bevor er etwas anstellen konnte. Tullns Bezirkspolizeikommandantin Sonja Fiegl bedankte sich bei der jungen Bankmitarbeiterin für dieses Paradebeispiel von Zivilcourage und Mut mit einem Blumenstrauß. "Wenn es um unsere Sicherheit geht, halten wir felsenfest zusammen. Kooperation und Verbundenheit mit den Menschen bringen uns die schönen Erfolge“, erklärt die Polizeichefin. Katharina Doppler habe ihrer Intuition vertraut und nicht davor zurück gescheut, die Polizei zu rufen.

Pistole im Fahrzeug

Bei einer Durchsuchung des Täterfahrzeugs fanden die Beamten eine Softair-Pistole sowie die abgeschraubten Kennzeichentafeln. Gegenüber den Raubermittlern des Landeskriminalamtes gestand der Verdächtige, dass er einen Überfall verüben wollte, weil er pleite war.

Wie sich herausstellte, wurde der Mann bereits wegen diverser Delikte in Italien per Europäischem Haftbefehl gesucht. In seiner Heimat hatte der Serientäter mehr als 15 Jahre wegen Banküberfällen und anderer krimineller Machenschaften hinter Gittern verbracht. 

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