Banales Säckchen, viele Öko-Effekte
Per Gesetz bereits in die Schranken gewiesen, wird das Einwegplastiksackerl in den Bezirken Scheibbs und Melk nun endgültig verbannt. In einem österreichweit vorbildlichen Projekt soll ein kompostierbares Bio-Einkaufssackerl in den Geschäften und den 47.000 Haushalten der Bezirke fix verankert werden. Neben der Vermeidung von Mikroplastik in der Umwelt werden so auch noch andere sehr positive Effekte erzielt.
Allein in NÖ bestehen 28 Prozent oder 28.000 Tonnen des jährlich anfallenden Restmülls aus Bio-Abfall, schildert der Wieselburger Hubert Seiringer, einer der Pioniere und auch Obmann der Kompostbetriebe. Das Verbrennen von Zigtausenden Tonnen Abfall ist um zwei Drittel teurer als das Kompostieren. „Damit wird mit weggeworfenen Lebensmitteln und Bioabfall Material verbrannt, aus dem wertvolle Bio-Erde werden könnte“, sagt Seiringer.
In dem nun gestarteten Leuchtturmprojekt geht es darum, den Mehrfachnutzen der Bio-Kreislaufsäckchen, wie es sie in Supermärkten schon gibt, bekanntzumachen. Die Bezirksumweltverbände kaufen diese abbaubaren Beutel nun in großen Stil ein. „Damit können wir sie zum Selbstkostenpreis allen Geschäften und Ab-Hof-Läden abgeben“, erklären die Verbandsobmänner Martin Leonhartsberger (Melk) und Walter Brandhofer (Scheibbs).
Umweltbonus
Doch die Umwelteffekte, die das „banale Bio-Sackerl“ (Seiringer) noch beschert, sind beeindruckend. „Lebensmittel, die in solchen Säckchen aufbewahrt werden, sind laut einer Boku-Studie bis zu fünf Tage länger haltbar als in Einwegbeuteln“, erklärt der Kompostspezialist. Zudem sollen die Bio-Säckchen in den Haushalten am Ende der Nutzungskette zum Sammeln des Bio-Abfalls genutzt werden. PE-Säckchen brauchen in der Natur als Mikro-Plastik bis zu 2.000 Jahre für die Verrottung, die Bio-Beutel gehen binnen weniger Wochen völlig rückstandsfrei im Kompost auf, versichert Seiringer.
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