Bad Fischauer gehen gegen neuen ÖBB-Sendemasten auf die Barrikaden

Bad Fischauer gehen gegen neuen ÖBB-Sendemasten auf die Barrikaden
Bürgerinitiative fordert mehr Information über geplante Bauprojekte der Bundesbahnen im Ort.

Was planen die Österreichischen Bundesbahnen in Bad Fischau-Brunn? Diese Frage sorgt in der Gemeinde im Bezirk Wiener Neustadt derzeit für Aufregung. Die Gemeindeführung fühlt sich von den ÖBB schlecht behandelt. Seit Jahren führe man Verhandlungen wegen der unbeschrankten Bahnübergänge im Ort, von denen einige geschlossen werden könnten. Lösung sei bis jetzt keine in Sicht, sagt Bürgermeister Reinhard Knobloch (ÖVP). Dafür hätten die Bundesbahnen nun ohne Information der Anrainer mit Bauarbeiten beim Bahnhof begonnen.

Funkmast und zusätzliches Gleis

Ein zusätzliches Güterverkehrsgleis und ein Sendemast seien geplant, sagt Knobloch. Das Gleis soll rund 500 Meter außerhalb des Ortsgebietes in Richtung Wiener Neustadt gebaut werden. „Als Ausweichmöglichkeit, weil wegen der Fahrplanverdichtung bei den Personenzügen nicht mehr genug Platz für den Güterverkehr bleibt“, weiß der Bürgermeister. Informationen zum Sendemast gebe es weniger. Daher hat nun eine Bürgerinitiative mit dem Sammeln von Unterschriften begonnen. Man verlange mehr Auskunft seitens der ÖBB über die Pläne, sagt Initiator Karl Flechl. Und einen einstweiligen Baustopp. 

Wissen wollen die Unterzeichner außerdem, welche Auswirkungen ein möglicher Ausbau der Bahnlinien nach Gutenstein und Puchberg auf Bad Fischau haben wird, welche gesundheitlichen Auswirkungen von der Strahlung des Mastes zu erwarten sind und ob dieser auch Mobilfunkanbietern für zusätzliche Sendeanlagen zur Verfügung gestellt werden soll.

Keine Mobilfunksender

Seitens der ÖBB wird betont, die 26 Meter hohe Anlage werde errichtet, weil man aktuell die Bahnfunksendeanlagen verbessere. „Da sich das heimische Eisenbahnnetz immer mehr verdichtet, ist diese Anlage mit GSM-R Technik für einen sicheren Betrieb unbedingt erforderlich“, sagt Sprecherin Juliane Pamme. Mobilfunk-Sendeanlagen sollen auf dem Masten aber keine angebracht werden: "Er ist ausschließlich für das GSM-R gedacht."

Ob tatsächlich auch ein zusätzliches Gleis errichtet wird, sei noch nicht fixiert, so Pamme: „Hier laufen derzeit erst Gespräche zu möglichen Planungen.“

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