Autodiebstahl auf Bestellung: Drei Porsches um 330.000 Euro

Autodiebstahl auf Bestellung: Drei Porsches um 330.000 Euro
Auftragstäter brachten Luxusautos nach Polen – aber in Brunn am Gebirge war Endstation.

Zwei Porsches hatten die bis dahin noch unbekannten Autoknacker bereits in Wien erbeutet. Als sie im September 2021 zum dritten Coup in Brunn am Gebirge (Bezirk Mödling) vorfuhren, wussten sie allerdings nicht, dass ihnen die Polizei bereits auf den Fersen war. Die drei Polen wurden beobachtet. Als sie einen weiteren Porsche im Wert von mehr als 100.000 Euro knacken wollten, schlug die Exekutive zu.

1.000 Euro pro Fahrzeug

Es war eine Auftragsarbeit, wie der Kopf der Bande am Montag am Landesgericht Wiener Neustadt zugab. Seine beiden Mitangeklagten hätten ihn jedoch nur beim letzten Coup begleitet, die beiden Fahrzeuge davor habe er mit anderen Komplizen gestohlen, behauptete er. Und gab verblüffende Einblicke in den Alltag seines „Gewerbes“: Alle Beteiligten stammen aus derselben Kleinstadt in Polen. „Jeder kennt dort jeden und weiß, warum er schon im Gefängnis gesessen ist.“

Man werde also angesprochen, wie in den ersten beiden Fällen, in denen er für 1.000 Euro pro Fahrzeug mit der gestohlenen Ware aus Österreich zurück nach Polen gefahren sei. Dort habe er die Porsches bei seinen Auftraggebern abgeliefert, die ihn zuvor abgeholt und im Mercedes nach Österreich zu den Tatorten chauffiert hatten.

Auf eigene Rechnung

Weil ihm seine Entlohnung zu gering erschien, habe er sich dann jedoch selbstständig machen wollen und zwei Bekannte zum Diebstahl in Brunn am Gebirge „überredet“. „Ich wollte nach meiner letzten Haftstrafe eigentlich zurück in die Mine, in der ich als Bergmann gearbeitet habe“, erzählte er. „Aber es war Corona und es gab keine Arbeit.“ Also habe er sich wieder auf illegale Geschäften eingelassen.

Denn gemeinsam haben die drei Angeklagten nicht nur ihre Heimatstadt, sondern auch ihre kriminelle Vorgeschichte. Alle weisen mehrere einschlägige Vorstrafen in Deutschland bzw. in Polen auf. Weil diese nun erst genau erhoben werden müssen, um deren Auswirkungen auf ein mögliches Urteil zu prüfen, wurde der Prozess vertagt.

Unklar ist außerdem, ob die drei, wie ihnen die Staatsanwaltschaft vorwirft, auch einen BMW und einen Audi in Enzesfeld und Wiener Neustadt gestohlen haben. Sie bestreiten dies, ihre Anwälte zweifeln die sie belastenden Indizien und DNA-Spuren an.

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