Auf schwimmender Bühne um die Welt
„Ich wollte schon als Kind Sängerin werden, am liebsten in Musicals“, erzählt Melanie Grassinger aus Rudmanns (Bezirk Zwettl) mit braun gebräuntem Gesicht – diesen Traum konnte sie verwirklichen. Vor zwei Wochen ist sie aus der Karibik zurückgekommen. Dort war sie drei Monate lang als Sängerin auf dem TUI-Kreuzfahrtschiff „Mein Schiff 2“ unterwegs. Zuvor tourte sie drei Monate lang auf einer Mittelmeer-Route. Die 29-Jährige schlüpfte unter anderem in die Rolle von Eponine aus Les Miserables, Grizabella aus Cats, Janet aus der Rocky Horror Picture Show oder in jene der Löwin Sarabi aus König der Löwen.
„Wir waren sechs Sängerinnen und Sänger, acht Tänzerinnen und Tänzer sowie vier Akrobaten im Cast. Jeden Abend gab es für die Reisenden eine andere Show zu sehen“, erzählt die Niederösterreicherin. Nach einiger Zeit bekam sie sogar eine eigene Solo-Show, die sie „Mels Living Room“ taufte.
Neue Route
In der „schwimmenden Stadt“ befanden sich rund 4.000 Passagiere. Im großen Theater fanden 1.000 Platz. „Es ist wie ein Rausch, wenn man auf der Bühne steht und es schafft, richtig loszulassen – nach diesem Gefühl wird man süchtig“, resümiert sie über ihren Beruf, in dem sie auch schon vor ihrer Zeit auf dem Kreuzfahrtschiff erfolgreich war.
Die Route durch die Karibik dauerte jeweils 14 Tage, wobei vier auf See verbracht wurden und zehn an Land. Die Zeit an Land habe sie für Ausflüge oder am Strand genutzt: „Ich habe unglaublich viel gesehen, es war mein erstes Mal außerhalb Europas und es hat mich schon sehr beeindruckt, wie anders – aber trotzdem gut – das Leben hier ist. In der Karibik sind die Menschen sehr entspannt, es wird überall getanzt und gelacht.“
Kaum zurück in Wien, wo Melanie Grassinger seit zehn Jahren lebt, ist für sie klar, dass sie wieder auf das Schiff steigt. „Nach zwei Monaten Probenzeit in Berlin geht es im August für ein weiteres halbes Jahr los.“ Diesmal sind es andere Routen – zuerst in der Nordsee bei Norwegen, dann geht es über den Atlantik von New York bis Miami und schließlich Richtung Mexiko. Es ist für sie eine perfekte Möglichkeit mehr von der Welt zu sehen, „obwohl es auch eine anstrengende und fordernde Zeit war“.
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