Zuerst das Zittern, dann die Verzweiflung, schließlich der Jubel und in den vergangenen Stunden der pure Stress – was sich zuletzt in der Skigemeinde in Lackenhof in Niederösterreich abgespielt hat, ließ niemanden kalt.
Denn noch vor ein paar Wochen sah es ganz danach aus, dass die Lifte am Ötscher für immer stillstehen werden. Die Schröcksnadel-Gruppe und das Land hatte das Ende des Betriebes bereits verkündet. Ein paar Tage später dann die überraschende Wende: Mit einer Millioneninvestition wurde das Ötscher-Skigebiet gerettet, in dem kommenden zwei Jahren soll nicht nur ein neues Tourismuskonzept erarbeitet werden, den Gästen sollen auch mehr Betten zur Verfügung stehen.
Perfekte Pisten
Zum Comeback am Samstag präsentierte sich die Region tief winterlich, aber mit perfekt präparierten Pisten. „Wir haben intensiv gearbeitet“, erzählt Lifte-Geschäftsführer Andreas Buder im KURIER-Gespräch. „Eigentlich hatten wir uns darauf eingestellt alles wegräumen zu müssen, plötzlich ging es aber um ein rasches Hochfahren der Anlagen“, sagt Buder.
Von der Hektik hinter den Kulissen spürten die Besucher am Samstag freilich nichts. Für sie stand der Spaß im Schnee und die Gewissheit, dass es doch noch weitergeht, im Vordergrund.
„Wir sind immer gern und oft in Lackenhof. Die anderen Skiorte sind uns zu weit weg“, sagt eine Besucherin aus Zeillern, die mit ihrer Enkelin Valentina im Schnee spielte. Groß war auch die Freude bei der Familie Kerschner aus Purgstall an der Erlauf, die ebenfalls gleich den Eröffnungstag für einen Ausflug nutzte. „Uns ist wichtig, dass die Kinder weiter in Lackenhof das Skifahren lernen können. Das wettergeschützte Umfeld des Dorfes liefert dafür ideale Bedingungen.“
Aufruf
Rund 500 Gäste kamen zum Eröffnungstag nach Lackenhof, zwei Drittel davon waren Tagesgäste, ein Drittel Saisonkartenbesitzer. „Das ist ein guter Saisonstart für die Ötscherlifte. Für den Schwedenbomben-Effekt, den wir uns so dringend für Lackenhof gewünscht haben, braucht es noch mehr Gäste. Ich lade daher alle Niederösterreicher sowie die über 19.000 Unterstützer der Petition ,Rettet den Ötscher‘ ein, nach Lackenhof zum Skifahren zu kommen“, betonte Tourismuslandesrat Jochen Danninger.
Für Buder und seinem Team geht unterdessen die Arbeit weiter. Denn noch sind nicht alle Lifte in Betrieb, bisher kann nur rund um den kleine Ötscher das Skivergnügen voll ausgekostet werden. „Sollten die Wetterbedingungen in den kommenden Tagen passen, dann bin ich zuversichtlich, dass den Besuchern vielleicht schon am kommenden Wochenende mehr Pistenkilometer zur Verfügung stehen“, sagt Buder.
Ein große Ladung Neuschnee und noch mehr Gäste könnten der Region also nicht schaden. Vielleicht gibt es für die Lifte dann doch noch eine Zukunft, die über zwei Saisonen hinausgeht.
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