Ansturm auf Impfbus: 245 Stiche in Kleingemeinde

Anstellen zur Impfung in Viehdorf: Impfwillige akzeptierten Samstag die gelegentliche Wartezeiten problemlos
In Viehdorf war die Belegschaft des Impfbusses am Samstagnachmittag gefordert, wie sonst bei keinem Einsatz in der vergangenen Woche.

Der unerwartete Ansturm auf den Halt des Impfbusses in der Mostviertler Kleingemeinde Viehdorf am Samstagnachmittag könnte Signalwirkung haben. In der 1.300 Einwohner zählenden Kommune im Bezirk Amstetten wurden vom Impfbusteam des Landes binnen drei Stunden 245 Stiche verabreicht. Während der gesamten Woche gab bei keinem der Impfbusstopps, auch nicht in größeren niederösterreichischen Städten,  annähernd so viele Corona-Schutzimpfungen.

Teilweise sehr hohe Sieben-Tage-Inzidenzen in manchen Gemeinden, aber auch die behördlich verordneten Ausreisekontrollen eine 3-G-Nachweises in den beiden Mostviertler Nachbarbezirken Melk und Scheibbs dürften zur Sensibilisierung der Bevölkerung beitragen. Jedenfalls stand in Viehdorf am Samstag bei der Ankunft des Impfbusses schon eine halbe Stunde vor dem Start eine längere Schlange Impfwilliger an. Kurzerhand wurden die beiden Impfstationen vom Bus in das geräumigere Dorfhaus und Gemeindezentrum verlegt. Dort wurden zu einem großen Teil auch  Erstimpfungen verabreicht. „Ich bin genesen. Mein Antikörperschutz hat jetzt aber nachgelassen, also ist es Zeit mich impfen zu lassen“, erzählte ein junger Viehdorfer in der Warteschlange. Die zweitgrößte Gruppe umfasste jene, die sich bereits den dritten Stich mit dem Biontech-Vakzin verabreichen ließen.

Überregionales Ereignis

Organisatoren der Gemeinde schätzten, dass rund die Hälfte der Impfwilligen aus der Gemeinde und näheren Umgebung kamen. Die Impfquote in der Gemeinde liegt mit 55.77 Prozent allerdings weiter auf niedrigem Niveau. Viele Impfwillige waren aus der Großregion gekommen. Anhand der Autokennzeichen war auch zu erkennen, dass Scheibbser und Melker, die ja seit Samstag mit Kontrollen beim Verlassen ihrer Heimatbezirke konfrontiert sind, die Chance auf eine unkomplizierte Impfung am arbeitsfreien Samstag nutzten.

Ob die Impfmoral in den nächsten Tagen tatsächlich steigt, werden die nächsten Impfbustermine zeigen. Im Mostviertel wurden zuletzt relativ hohe Teilnahmen registriert. So werden am Dashboard der Internetseite www.impfung.at für die Stadt Wieselburg (Bezirk Scheibbs) am Freitag 159 und für die Nachbargemeinde Steinakirchen am Forst 151 Stiche registriert.  Am Donnerstag wurden in Seitenstetten 173 Vakzine verabreicht.  Vergleichsweise niedrig war die Beteilung noch am  Dienstag in der 23.000 Einwohnerstadt Amstetten mit 85 Impfungen. Der nächste Impfbus-Einsatz steigt am Montagnachmittag in Wiener Neustadt, bevor dann am Mittwoch nach dem Nationalfeiertag wieder zahlreiche Termine in Niederösterreich angeboten werden.

Im vom hohen Inzidenzzahlen geplagten Westen hält der Bus am Mittwoch in St. Valentin und in Haidershofen im Bezirk Amstetten.

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