Ein anderes Bild der „wilden Horden“ auf der Schallaburg

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner eröffnete die Schau auf der Schallaburg
Neue Ausstellung über vier prägende Reitervölker aus Osteuropa läuft bis 6. November

Ausgestattet mit sensationellen Leihgaben aus nationalen und osteuropäischen Museen wurde auf der Schallaburg die diesjährige Ausstellung „Reiternomaden in Europa – Hunnen, Awaren, Bulgaren, Ungarn“ eröffnet. Die Schau soll an den festgefahrenen Bewertungen kriegerischer Reiterhorden rütteln und zeigt neue und bislang unbekannte Erkenntnisse zu den Nomaden aus dem Osten. Vom vierten bis zum zehnten Jahrhundert waren diese Nomaden- und Reitervölker in Ostösterreich bestimmende Kräfte.

Ein anderes Bild der „wilden Horden“ auf der Schallaburg

Zwischen Eurasien und dem zentralen Europa gäbe es schon seit frühester Geschichte einen regelmäßigen Austausch, berichtete Dominik Heher, der mit Forscher Falko Daim die Schau kuratierte. „Das Bild der Horden aus dem Osten, die Europa überfallen, ist überholt“, sagte er. Mit der Schau wolle man „das Bild der nomadischen Völker in das richtige Licht rücken“. Migration und kultureller Austausch seien eine Konstante der europäischen Geschichte gewesen, betonte Heher bei der ersten Führung durch die Ausstellung. Die ist durch eine moderne Konzeption mit prächtigen Schaustücken und gefälligen Wand-Illustrationen geprägt.

Ein anderes Bild der „wilden Horden“ auf der Schallaburg

Kunstsinnige Hunnen

Man erfährt, dass die vier ausgewählten Reitervölker zum Teil völlig unterschiedliche Intensionen hatten. Und man gerät über die Kunstsinnigkeit und die Liebe der Hunnen zu kunstvollem Schmuck ins Staunen.

Ein anderes Bild der „wilden Horden“ auf der Schallaburg

Bezug nehmend auf den grausamen Krieg in der Ukraine verwies Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner auf die Welle der Hilfsbereitschaft und begründete auch, warum derartige Kunstschauen gerade in der heutigen Zeit wichtig sind. „Denn die Kultur schafft es, Brücken zu bauen, und die Kultur steht für Werte wie Toleranz, Weltoffenheit, Friede und Freiheit“.

Ein anderes Bild der „wilden Horden“ auf der Schallaburg

Eröffnungsgäste: Abt Wilfinger, Kurator Heher, LH Mikl-Leitner, Bischof Schwarz, Schallaburg-Geschäftsführer Fritz

Am Festakt nahmen unter anderem Diözesanbischof Alois Schwarz, der Abt des Stiftes Melk Georg Wilfinger und Markus Lintner, Superintendent-Stellvertreter der evangelischen Kirche in NÖ, teil.

Ein anderes Bild der „wilden Horden“ auf der Schallaburg

Zum zweiten Mal auf der Schallaburg lädt ein Escape Room zum Lösen eines historischen Rätsels ein. Geboten werden auch auf Kinder und Familien abgestimmte Programme.

Ein anderes Bild der „wilden Horden“ auf der Schallaburg

„Reiternomaden in Europa - Hunnen, Awaren, Bulgaren, Ungarn“, 9.4. - 6.11.2022, www.schallaburg.at.

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