Amstetten: Salesianer Don Boscos lassen nach 100 Jahren die Spatzen pfeifen
Still und ohne großes Brimborium beging der Orden der Salesianer Don Boscos in der vergangenen Woche in Amstetten ein besonderes Jubiläum. Genau vor 100 Jahren eröffneten die Ordensbrüder am 16. Dezember 1924 in Amstetten ihre Wirkungsstätte. Sie halfen beim damaligen Bau ihrer jetzigen Pfarrkirche „Herz Jesu“ entscheidend mit und bauten dann später, ganz nach dem Vorbild ihres Ordensgründers, auch eine intensive Jugendbewegung und Jugendseelsorge in der Stadt auf.
Die erste Messe in der damals noch in Bau befindlichen Herz-Jesu-Kirche am Neujahrstag 1925, die Pfarrgründung Herz Jesu im schon von den Nazis geplagten Jahr 1939, die nachfolgende Vertreibung des Ordens und die Zerstörung der Kirche durch einen Bombenhagel, knapp vor dem Kriegsende 1945, prägte das eher düstere erste halbe Jahrhundert der Salesianer in Amstetten.
Doch mit dem Start des Wiederaufbaus der Kirche 1951, der Weihe des neuen prächtigen Gotteshauses im Jahr 1953 durch den späteren Kardinal Franz König und mit der Eröffnung des Don-Bosco-Jugendheims im Jahr 1966 kehrten für die rührigen Salesianer und ihre Schäfchen recht segensreiche Jahre zurück.
Jugendheim
Orangen-Verdünnsaft und eine Semmel gefüllt mit süßem Kraut um wenig Geld prägte im Don-Bosco-Heim in den 1970er- und 1980er-Jahren die Freizeit ganzer Jugendgenerationen. Dort konnten hungrige Schüler die Zeit bis zur Heimfahrt mit dem Schulbus im Warmen verbringen und sich mit Tischtennis oder Tischfußball beschäftigen. Ein gutes Sportangebot für Junge, samt Fußballfeld mitten in der Stadt, wird von den Don -Bosco-Mönchen noch heute geboten.
Die Krautsemmel hat längst ein günstiger Don-Bosco-Burger abgelöst, die Unterstützung und Unterhaltung Jugendlicher im Sinne Don Boscos ist geblieben. Der später heiliggesprochene Erzieher, Pädagoge und Priester prägte im Sog der Industrialisierung im italienischen Turin den Spruch, „Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen“. Eine Ansage, die in Amstetten gut bekannt ist und die Salesianerpater Hermann Sandhofer als Pfarrer von Herz Jesu noch immer als Leitsatz in der Pfarr- und Jugendarbeit sieht.
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