Alarmierung im Katastrophenfall: NÖ rüstet Pager-Sender mit Notstrom aus

Im Krisenfall sollen Sendeanlagen genug Strom für Einsatzalarmierung haben
145 Sender für die Alarmierung von Rettung und Feuerwehr bekommen Blackout-sicherere Energieversorgung. Land finanziert die Aufrüstung.

Mit Schneemassen verwehte oder durch Hochwasser überschwemmte Zufahrtswege zu Sendemasten verschärfen in Katastrophensituationen die Lage für die Hilfskräfte massiv. Vor allem dann, wenn Sendeanlagen der Einsatzorganisationen von der Energiezufuhr abgeschnitten sind,  kann das dramatische Folgen haben. Deshalb hat die NÖ Landesregierung noch vor Jahresende die Finanzierung eines Großprojekts beschlossen, um die Pager-Sender der Feuerwehr und Rettung bei Stromausfällen länger im Einsatz halten zu können. 

Derzeit betreibt Notruf Niederösterreich insgesamt 145 Sendeanlagen für die Alarmierung der Feuerwehr und aller Rettungsorganisationen in Niederösterreich. Diese werden jetzt Schritt für Schritt mit einer zuverlässigen Notstromversorgung ausgerüstet. In der Landesregierung wurde eine Summe von 375.000 Euro dafür beschlossen. 

Spezialisten im Team

"Feuerwehr und Rettung müssen jederzeit und rasch alarmiert werden können. Deshalb investieren wir, damit das auch im Fall von längeren Stromausfällen rasch und zuverlässig passiert. Wir machen alle Pager-Sendeanlagen Blackout-sicher“, kündigte LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf an. Notruf NÖ-Geschäftsführer Josef Schmoll verwies dazu auf die Eigenleistung seines Teams: "Der Betrieb, die Wartung und die Ausbauplanung des Pagernetzes als Teil des Einsatzalarmsystems Niederösterreich wird von unseren eigenen Spezialisten rund um die Uhr sichergestellt."

Aktuell sind alle Pagernetz-Basisstationen mit einer Batterie für eine Betriebsdauer von rund einem Tag ausgestattet. Darüber hinaus werden derzeit insgesamt 29 Pagernetz-Sender zusätzlich durch stationäre Stromerzeuger oder Brennstoffzellen unterstützt, die eine autarke Stromversorgung von mindestens fünf Tagen gewährleisten. Dabei handelt es sich etwa um Sender auf Leitstellenstandorten und Krankenhäusern.

Für alle anderen Sendestandorte besteht derzeit nur die Möglichkeit, sie im Bedarfsfall mit zusätzlichen mobilen Aggregaten oder Batterien zu versorgen. Nachteile sind hier aber zum Beispiel die lange Bindung von Personalressourcen, die bei Naturkatastrophen schwierige Erreichbarkeit, sowie die Gefahr des Diebstahls von Kleinaggregaten bei einem BIackout oder auch Abgase und Lärm.

Ziel ist daher die Verlängerung der Strom-Autarkie an allen Pagernetz-Sendestandorten, die derzeit noch nicht mit stationären Brennstoffzellen oder stationären Aggregaten versorgt sind. Deshalb werden nun auch die restlichen Standorte mit einer zuverlässigen Notstromversorgung ausgestattet. Dafür werden 31 Brennstoffzellen und 85 leistungsstarke Akkus angeschafft. So kann die Notstromversorgung an sämtlichen Alarmierungsstandorten auf mindestens fünf Tage ausgedehnt und die Einsatzfähigkeit auch bei längeren Stromausfällen sichergestellt werden. 

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