Abschuss von "Problemwölfen" soll in NÖ ermöglicht werden
Im Waldviertel wurden in jüngster Zeit einige Schafe anscheinend von Wölfen gerissen. Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) kündigt nun im Zuge der Debatte an, dass er die NÖ Wolfsverordnung anpassen lassen will. Sprich: Auch Schreckschüsse und in besonderen Fällen der Abschuss von sogenannten "Problemwölfen" sollen ermöglicht werden.
„Problemwölfe, die wiederholt in Siedlungsgebieten auftauchen oder immer wieder geschützte Nutztiere reißen, müssen entnommen werden können. Zum Schutz von Menschen und zur Abwendung von Schäden“, betont Pernkopf. Der Wolf sei nicht mehr länger ein vom Aussterben bedrohtes Tier. "Wir sehen, dass der Wolf in vielen Teilen Österreichs wieder heimisch geworden ist, oft zum Leidwesen anderer Tierarten und zur Bedrohung des Sicherheitsgefühls der Menschen. In einer Kulturlandschaft bedeutet das daher, dass sogenannte Management-Maßnahmen notwendig sind,“ sagt der ÖVP-Politiker.
Abschüsse vereinfachen
Zu den Wolfsrudeln im Waldviertel würden noch regelmäßig durchziehende Wölfe kommen. "Erst vor Kurzem etwa ist ein Wolf aus Graubünden kommend bis vor Klosterneuburg gewandert und dann weiter nach Ungarn gezogen", heißt es in einer Aussendung von Donnerstag. Die NÖ Wolfsverordnung solle daher nun im Gleichklang mit anderen Bundesländer aktualisiert werden.
Konkret geändert werden soll der Umgang mit Problemwölfen, die Siedlungen zu nahekommen. Diese sollen mittels Warn- und Schreckschüssen schneller vergrämt werden können und auch die Entnahme, also der Abschuss bei problematischem Verhalten, soll vereinfacht werden.
Gleichzeitig müsse auch der Schutzstatus des Wolfes dringend durch die EU angepasst werden, so Pernkopf. Die entsprechende Richtlinie sei 30 Jahre alt, die Zeiten hätten sich geändert. "Der Wolf ist längst nicht mehr vom Aussterben bedroht, er beeinträchtigt aber das Sicherheitsgefühl der Menschen und bedroht Nutztiere und die Alm- und Weidewirtschaft.
Dabei bedankt sich Pernkopf auch bei ÖVP-Landwirtschftsminister Norbert Totschnig, der bei diesem Thema eine breite Allianz aus insgesamt 17 EU-Mitgliedsstaaten geschmiedet hat. Auch das EU-Parlament hat sich bereits für eine Neubewertung des Schutzstatus ausgesprochen.
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