90 Prozent der Gemeindestraßen in Wieselburg werden zu 30er-Zonen
Mit großem Eifer setzt die Stadt Wieselburg (Bezirk Scheibbs) die nächsten Schritte gegen Tempobolzer und für mehr Sicherheit im Stadtgebiet. In den nächsten Wochen werden weitere Gemeindestraßen zu 30-km/h-Zonen erklärt. Damit muss schließlich auf 90 Prozent aller Kommunalstraßen dieses Tempo eingehalten werden.
Das Maßnahmenpaket habe bereits eine längere Vorgeschichte, berichtet Bürgermeister Josef Leitner (SPÖ). Nach Stadtgesprächen mit den Wieselburgern in verschiedenen Stadtteilen in den vergangenen zwei Jahren wolle man die Wünsche und Anliegen der Bewohner ernst nehmen. Unter der Einbeziehung von Experten und der Fachbeamten des Landes NÖ und der Bezirkshauptmannschaft Scheibbs wurden zahlreiche neue 30er-Zonen genehmigt. Nun werden sie mit Verkehrstafeln eingerichtet und aktiviert.
Diskussionen
In Internet-Foren löste die Ankündigung der Messestadt jedenfalls sofort Diskussionen zwischen Befürwortern und Gegnern aus. Von „Autofahrer-Quälerei“ ist ebenso zu lesen, wie vom Vorschlag, gleich das gesamte Stadtgebiet außer den Landesstraßen zur 30er-Zone zu erklären.
Nach der Eröffnung der großen B25-Umfahrung im Jahr 2021 wurde die Verkehrsfrequenz in Wieselburg um rund die Hälfte reduziert. Mit 7.000 bis 10.000 Fahrzeugen täglich sei aber noch immer genug los auf den innerstädtischen Straßen, so Leitner. Der Ziel- und Quellverkehr zu den Geschäften und zu den Arbeitsplätzen sei auch erwünscht. Temporeduktion und sichere Bedingungen für Radfahrer und Fußgänger aber ebenso.
Auf rund 60 Prozent der Gemeindestraßen mussten schon bisher 30 km/h eingehalten werden. Nun kommt es zur Ausweitung auf 90 Prozent. Davon ausgenommen seien Zufahrtsstraßen zu Firmen sowie Verbindungsstraßen zwischen Stadtteilen und Siedlungen und die Landesstraßen, erklärt der Bürgermeister. In den nächsten Wochen werden die 30er-Tafeln vom Bauhof montiert und die 30er-Zonen Schritt für Schritt freigegeben. Ebenso werden witterungsabhängig im ganzen Stadtgebiet neue rot-weiße 30er-Straßenmarkierungen um weiße 30er-Hinweismarkierungen aufgebracht.
Regeln gegebenenfalls nachjustieren
„Ich danke den Wieselburgerinnen und Wieselburgern, die sich eingebracht haben. Gemeinsam haben wir akzeptable Lösungen erarbeitet“, ist sich Leitner sicher. Man werde nun mit Geschwindigkeitsmesstafeln beobachten, wie die neuen Regelungen funktionieren und abhängig davon nachjustieren, wenn es notwendig sei, kündigt der Bürgermeister an. Er habe auch die Polizei um zusätzliche Kontrollen gebeten. Zusätzlich würden sich die Maßnahmen auch positiv auf die CO2-Reduktion auswirken, so der Stadtchef.
Im Frühjahr steht weiters die Errichtung neuer Schutzwege an verkehrsstarken Straßenabschnitten und Kreuzungen am Programm. Übers Jahr sollen an Schutzwegen (Zebrastreifen) und Kreuzungen bauliche Barrieren für Fußgänger beseitigt werden.
Kommentare