34.000 Unterschriften: Kids wollen wieder trainieren
„Bitte geben Sie den Outdoorsport frei!“
Es ist ein eindringlicher und langer Brief an die Bundesregierung, der derzeit in der Sportwelt und bei Familien für Aufsehen sorgt. Hannes Hörndler, zweifacher Familienvater und Jugendsportleiter beim Fußballverein Union Allhartsberg (Bezirk Amstetten) und einige Mitstreiter fordern darin die sofortige Freigabe gemeinschaftlicher sportlicher Aktivitäten im Freien. Sonst müsse man mit Kollateralschäden für die heranwachsende Generation rechnen, befürchten sie.
Das Aufbegehren dokumentiert die Sorgen Tausender. Eine ebenfalls installierte Online-Petition wurde in der ersten Woche bereits von über 34.000 Menschen unterschrieben. 1.125 Fußballvereine, darunter auch Bundesligisten, stehen österreichweit hinter der vom Ybbstal ausgegangenen Initiative.
„Die Zeit drängt“
„Wir verstehen natürlich die notwendigen Schutzmaßnahmen aufgrund der Pandemie. Allerdings machen wir ohne Aggression auch darauf aufmerksam, dass es sehr wohl möglich ist, im Freien wieder den Trainingsbetrieb zu gestatten“, schildert Hörndler.
Der Buchautor und Pädagoge hat vor der Corona-Krise die Jungkicker in Allhartsberg übernommen. Ein Fußballkindergarten wurde gegründet, die Jugendsektion stieg auf 90 Mini- und Jugendkicker an. In fünf Gruppen spielen die jungen Teams in Meisterschaften. „Wir schauen auf gute Betreuung und ausreichend Trainer und hatten zuletzt großen Zuspruch“, schildert Hörndler. Im Schreiben an Kanzler Sebastian Kurz, seinen Vize und Sportminister Werner Kogler sowie Gesundheitsminister Rudolf Anschober wird auch gar nicht verlangt, dass man sofort wieder Meisterschaft spielen will. „Bewegung und Sport im Freien ohne Kabinenbetrieb wäre sicher und sollte bald möglich sein“, hofft Hörndler.
Selbst Vater zweier Fußballspielender Töchter hört er von vielen Eltern, dass die Kids immer träger werden. Stundenlanges Sitzen vor dem Computer nimmt den Kindern die Lust, sich zu bewegen. Vor Gewichtszunahme und höherem Suchtpotenzial wird in der Petition „mein #aufstehn:Kinderbrauchensport“ gewarnt. Hörndler: „Die Zeit drängt“.
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