NÖ: 138 Zonen für neue Sonnenkraftwerke

NÖ: 138 Zonen für neue Sonnenkraftwerke
Land schickt Plan für die Errichtung großer Fotovoltaik-Anlagen im Freigelände zur Begutachtung aus. 1.288 Hektar wenig hochwertige Flächen werden vorgeschlagen

Um die Errichtung von flächenmäßig großen Fotovoltaikanlagen im freien Gelände künftig genau zu regeln hat das Land Niederösterreich nun landesweit 138 Standorte mit einer Gesamtfläche von 1.288 Hektar dafür vorgelegt und lässt diese von den Gemeinden begutachten. Im November soll in der Landesregierung eine entsprechende Zonenverordnung, wie es sie bereits für die Windkraftanlagen gibt, beschlossen werden.

Innerhalb des 2018 festgelegten Energie- und Klimaplanes war die Verzehnfachung der Fotovoltaik bis 2030 angepeilt worden. Weil der Sonnenstrom boomt und die Zahl der Anlagen rasant stieg, müsse man aus jetziger Sicht die Zahl der Anlagen nur mehr verdreifachen, rechnet LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf vor. „Wir werden dieses Ziel weit vor 2030 erreichen“, sagt er.

Hauptstoßrichtungen im Konzept sind, dass die bereits im Gebäude- und Dachbereich installierten PV-Flächen von 500 Hektar verdoppelt werden. Dazu sollen die neuen zonierten Freiflächen weitere rund 1.000 Hektar Kollektorenfläche bringen. „Wir brauchen Versorgungssicherheit für Energie und auch Lebensmittelproduktion“, stellt Pernkopf aber klar, dass PV-Anlagen auf Dächern oder über Parkplätzen weiter klar im Fokus stünden.

NÖ: 138 Zonen für neue Sonnenkraftwerke

Johannes Pressl, Srtephan Pernkopf und ENU-Chef Herbert Greisberger mit Zonierungsplan

Ackerland ist tabu

Wertvoller Landwirtschaftsgrund bleibe tabu. In der Zonierung wurden dagegen „nicht hochwertige“ Flächen berücksichtigt. „Wir reden von Deponien, Straßenrandflächen oder ehemaligen Schottergruben“, so Pernkopf bei der Präsentation der Zonierungspläne mit Gemeindebundpräsident Johannes Pressl.

Den Gemeinden kommt eine Schlüsselrolle zu. Denn ohne ihre Zustimmung ist eine Freiflächen-Fotovoltaik-Anlage nicht möglich. Es sei wichtig, im Vorfeld die Bevölkerung einzubinden und solche Flächen in den Gemeinderäten zu beschließen, erklärt Pressl. Um Einnahmen aus solchen Groß-Anlagen mit bis zu fünf Hektar, breiter zu verteilen, sollen Bürgerbeteiligungen und Energiegemeinschaften möglich sein. Gemeinden sollen auch mit PV-Betreibern Unterstützungsverträge für Kindergärten oder Sportanlagenausverhandeln dürfen.

Wissenswertes

Derzeit sorgen  60.000 PV-Anlagen in NÖ für eine Stromleistung von 660 Megawatt, die für 190.000 Haushalte reicht. Die PV-Leistung deckt an guten Tagen 20 bis 25 Prozent des Tagesverbrauchs ab. Um private PV-Installationen zu erleichtern, wurde in NÖ der Bau von Anlagen bis zu einem Megawatt genehmigungsfrei gestellt. Auf Freiflächen dürfen die Gemeinden schon jetzt Anlagen bis zu zwei Hektar genehmigen. In den neuen Zonen sollen die Anlagen maximal fünf Hektar groß sein. Gibts ein Öko-Konzept sind zehn Hektar möglich

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