Wirtin trotzt dem Gasthaussterben im Südburgenland
Ein Bericht über Bildein hat Violetta Anna Kàntor auf die Gemeinde im Pinkatal aufmerksam gemacht. Die gebürtige Ungarin ist seit zehn Jahren in der Gastronomie tätig. „Ich will sesshaft werden und nicht immer nur auf Saison am Neusiedler See arbeiten“, sagt Kàntor. Sie hat sie sich das Gasthaus im Dorf ohne Grenzen ausgesucht und in Bildein ist man über den gastronomischen Neuzugang froh. „Wir hatten seit September 2018 keinen Wirt mehr“, sagt ÖVP-Bürgermeister Walter Temmel. Die Suche nach einen neuen Betreiber für das Gasthaus samt Veranstaltungssaal gestaltete sich mehr als schwierig. „Überall sperren Wirte zu und nur wenige auf“, meint Temmel. So sinke die Zahl der Dorfgasthäuser seit Jahren. Fehlende Nachfolger, weniger Gäste und mehr Behördenauflagen tragen zum Wirtesterben bei.
Große Pläne
Doch die neue Betreiberin in Bildein lässt sich davon nicht abschrecken und hat viel vor. „Von Montag bis Freitag gibt es Mittagsbuffet mit drei Hauptspeisen“, sagt Kàntor. In der Küche wird Milan Krchnak den Ton angeben, gutbürgerlich burgenländisch-österreichisch werde gekocht. Neben den Buffets soll es auch Spezialitätentage geben, mit „Riesenportionen“. Im Sommer ist jeden Mittwoch ein Lagerfeuer im Apfelgarten geplant. „Wir werden Spezialitäten vom Holzkohlegrill anbieten“, sagt die Wirtin. Jeden ersten Sonntag im Monat steht ein Brunch am Programm.
Eine weitere Neuerung ist der „Winzerheuriger Bildein“. Gemeinsam mit den Winzern des Weinarchivs wird es jede Woche Weine eines anderen Weinbauern zu trinken geben. „Dazu gibt es eine Heurigenjause“, sagt Kàntor. Natürlich werden auch die Besucher der zahlreichen Veranstaltungen in Bildein von der neuen Gastronomin bewirtet. Beim Picture On Festival oder den zahlreichen Kabarett- und Musikveranstaltungen wird die Wirtin ebenso dabei sein.
Hochzeitslocation
Eine spezielle Nische der Unternehmerin ist die „klassische burgenländische Hochzeit“. „Wir wollen es Paaren ermöglichen, klassisch burgenländisch zu heiraten“, sagt Kàntor. Mit der Kirche, dem Standesamt und dem großen Saal sowie dem Apfelgarten sei für Hochzeitsfeiern alles in der Nähe. „Wir wollen die burgenländische Hochzeit als Marke aufleben lassen und unvergessliche Trauungen für die Paare organisieren“, erklärt Kàntor.
Die offizielle Eröffnung des Gasthauses findet am Freitag, 6. März, statt. „Oberwart 3“ wird für den musikalischen Rahmen sorgen, mit Hits der 60er bis 80er Jahre.
"Kleiner und feiner": Festival vor Ehrung
350 Einwohner stehen Jahr für Jahr mehr als 3.000 Festivalbesuchern gegenüber. In Bildein, dem Dorf ohne Grenzen, wird heuer bereits zum 20. Mal das „Pinkarocken“ zelebriert. Im Gegensatz zu anderen Festivals steht beim Picture On, der englischen Übersetzung des Ortsnamens (Bild ein – picture on, Anm.), der bunte musikalische Stilmix und das Wohlfühlerlebnis für alle Besucher – für Groß und Klein – im Mittelpunkt.
Bestes Festival 2019Dass das Konzept aufgeht, zeigt sich alljährlich daran, dass die Tickets für das Festival oft bereits nach wenigen Minuten völlig ausverkauft sind – so auch für das heurige 20. Jubiläum am 7. und 8. August, für das die Organisatoren noch nicht genau verraten wollen, was sie geplant haben. Mittlerweile hat sich das Festival auch international einen guten Ruf erarbeitet, wie die Nominierung beim deutschen Live Entertainment Preis, einer der bedeutendsten Kulturauszeichnungen Deutschlands, beweist.
Gemeinsam mit vier anderen Festivals (Baltic Soul Weekender, Weissenhäuser Strand; Herzberg Festival, Breitenbach; Lieder auf Banz, Bad Staffelstein; XJazz Festival, Berlin) wurde man in der Kategorie Festival des Jahres 2019 – diese steht heuer unter dem Motto „Kleiner & feiner“ – nominiert. Der Live Entertainment Award (PRG LEA) – der Deutsche Live Entertainment-Preis – wird heuer am 30. März verliehen.
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