Wieder mehr Unfälle mit Betrunkenen 2022 im Burgenland

THEMENBILD: POLIZEIKONTROLLE / FAHRZEUGKONTROLLE / ALKOHOLTEST
Landespolizeidirektion präsentierte Einsatzstatistik. Insgesamt waren im Vorjahr 19 Verkehrstote zu beklagen.

Mit den Lockerungen der Corona-Maßnahmen ist 2022 die Zahl der Unfälle unter Alkohol- und Drogenbeeinträchtigung im Burgenland wieder angestiegen. Insgesamt starben im vergangenen Jahr 19 Personen bei Verkehrsunfällen, im Vergleich zu acht Getöteten im Jahr davor, berichtete Andreas Stipsits, Leiter der Landesverkehrsabteilung, am Montag bei einer Pressekonferenz. Ziel sei es auch 2023, die Zahl der Unfälle zu senken und die Verkehrssicherheit zu erhöhen.

Im Burgenland wurden 2022 207.480 Anzeigen (2021: 219.933) wegen überhöhter Geschwindigkeit und 20.916 Organmandate (2021: 21.566) ausgestellt. 838 Anzeigen setzte es für Alkohol am Steuer (2021: 657) und 112 für das Fahren unter Drogeneinfluss (2021: 57).

Mehr tödliche Unfälle

Gestiegen ist nicht nur die Zahl der Anzeigen, sondern auch die Zahl der Unfälle von Betrunkenen, und zwar um fast 40 Prozent von 67 im Jahr 2021 auf 98 im Vorjahr, so Stipsits. Die Zahl der Verkehrstoten insgesamt stieg im Vorjahr stark an auf 19, nach acht 2021. Elf der 19 Getöteten waren über 50 Jahre alt, auch ein Schulkind war unter den Opfern - von 2018 bis 2021 hatte es keine getöteten Kinder gegeben, dies wäre auch 2023 wieder das Ziel, so Stipsits.

Dieses Jahr werde weiter an der Senkung der Verkehrsunfälle und der Erhöhung der Verkehrssicherheit gearbeitet, kündigte der Leiter der Verkehrsabteilung an. Ein Aspekt sei dabei die Bewusstseinsbildung schon ab dem Kindesalter. Schwerpunkte werde es auch wieder geben, was die Hauptursachen für Verkehrsunfälle betrifft - Geschwindigkeit, Abstand, Alkohol, Drogen, Ablenkung etwa durch das Handy sowie der Sicherheitsgurt. Verstärkt überwacht werden die Motorradstrecken und es gelte, Szenetreffen zu verhindern, so Stipsits.

Herausforderungen im Migrationsbereich

2022 sei für die Polizei im Burgenland von "großen Herausforderungen, vor allem im Migrationsbereich" geprägt gewesen, stellte Landespolizeidirektor Martin Huber fest. Es sei dennoch gelungen, die Aufgaben wie Kontrolltätigkeiten oder Kriminalitätsbekämpfung zu bewältigen. Auch 2023 werde man das Ziel, die Zahl der Verkehrsunfälle zu reduzieren, weiter verfolgen, so Huber.

Auch das Land habe das Ziel "hohe Verkehrssicherheit" im Regierungsprogramm verankert, betonte Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ). Einerseits setze man auf die landeseigene Radarüberwachung - stationär sowie mit mobilen Geräten -, andererseits auf Schwerverkehrskontrollen.

Kontrollen und Radarmessungen

Im Zuge der Radarüberwachung wurde die Geschwindigkeit von 4,3 Millionen Fahrzeugen gemessen, 1,6 Prozent der Lenker waren mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs, knapp 68.000 Anzeigen wurden ausgestellt. Im Zuge der Schwerverkehrskontrollen gab es 2.900 technische Kontrollen, bei 1.116 Lkw wurden schwere technische Mängel festgestellt, bei 900 davon habe sogar Gefahr in Verzug bestanden, so Dorner.

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