Das wundere ihn, sagte Leitner zum KURIER, denn: Er habe sich ebenfalls beworben und bisher auch keine Absage bekommen.
Im Gegenteil: Bei einer früheren Nachfrage in der Bildungsdirektion sei ihm beschieden worden, dass sich der gesamte Bestellungsakt im Bildungsministerium befinde. Die Entscheidung über die AHS-Direktoren liege bei Minister Martin Polaschek (ÖVP).
Also was nun? "Das ist ein laufendes Verfahren", sagt Hofrätin Sandra Steiner. Mehr kann und darf die Leiterin des Präsidialbereichs in der Bildungsdirektion nicht sagen.
Wie sich die Sache nun darstellt: Es gibt tatsächlich zwei Bewerber, denn ans Ministerium wurde der gesamte Akt geschickt, also auch die Unterlagen von Markus Leitner.
Die vierköpfige Begutachtungskommission in der Bildungsdirektion (Bildungsdirektor bzw. eine Vertretung, Schulaufsicht, ein Gewerkschafter und ein Personalvertreter) hat Leitner aber aus formalen Gründen ausgeschieden, weil ihm ein Seminar „Schulen professionell führen“ fehlte.
Das räumt Leitner auch ein, aber alternativ wären einschlägige Führungs- und Managementkompetenzen verlangt worden. Und über die verfüge er zweifellos, verweist Leitner auf seine bisherige Karriere.
So habe er nicht nur an Schulen in Wien und New York unterrichtet, sondern auch zwölf Jahre in leitenden Positionen in der Privatwirtschaft verbracht, ehe er wieder an die Schule zurückkehrte.
Derzeit ist der Eisenstädter, der Mathematik und Sport unterrichtet, Vizedirektor an der Höheren Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe in Baden (NÖ).
Die Begutachtungskommission in der Bildungsdirektion sah das offenbar anders und entschied sich für Petra Mayer.
Die frühere HAK-Lehrerin ist aktuell Leiterin des Bundesschülerheims neben der AHS Kurzwiese und bereits mit der provisorischen Leitung einer der größten AHS des Landes mit 1.400 Schülern betraut.
Ob Mayer eine Nähe zur regierenden SPÖ im Land habe? Davon habe die Bildungsdirektion keine Kenntnis, sagt Präsidialchefin Steiner.
Die beiden Arbeitnehmervertreter in der vierköpfigen Begutachtungskommission kommen jedenfalls von der ÖVP-nahen Christlichen Gewerkschaft FCG.
Jetzt kann der zweite Kandidat Leitner nur noch auf Minister Polaschek hoffen. Er ist bei seiner Entscheidung nicht an das Gutachten der Begutachtungskommission gebunden.
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