Wie berichtet, will die seit 1971 als „Joseph-Haydn-Konservatorium für Musik und darstellende Kunst des Landes Burgenland“ bestehende ehemalige Landes- und Volksmusikschule Eisenstadt ein Upgrade zur Hochschule. Die burgenländische Landesregierung hat Ende 2020 die Ausgliederung des Haydn Konservatoriums in eine gemeinnützige GmbH beschlossen und damit die rechtliche Grundlage für die Akkreditierung zur Privathochschule geschaffen.
Was das bringt: Künftig soll das Haydnkons auch Bachelor- und Masterabschlüsse vergeben können. Derzeit studieren etwas mehr als 300 Studenten aus aller Welt in Eisenstadt, mehr sollen es auch künftig nicht werden.
12 Kriterien muss das Konservatorium auf dem Weg zur Hochschule erfüllen, der entsprechende Antrag ist rund 2.000 Seiten dick.
Neben der pädagogischen, künstlerischen und wissenschaftlichen Seite hat die Akkreditierung auch eine infrastrukturelle Komponente – sprich: es braucht mehr Nutzfläche.
Das 1970 an der Glorietteallee errichtete Gebäude, das 2008 um 2,8 Millionen Euro grundlegend saniert und umgebaut worden ist, soll um 430 Quadratmeter vergrößert werden. Es werde aber kein Quadratmeter Boden zusätzlich versiegelt, betont Haydnkons-Geschäftsführer Franz Steindl.
Sondern das Obergeschoß, dass nur auf einem Teil des Korpus aufliegt, soll nach Osten und Norden weitergezogen werden. Ein kleinerer Musiksaal, Musikzimmer und eventuell Büros sollen dort entstehen. Die Kosten sollen sich auf 2,5 Millionen Euro belaufen.
Die Summe könnte sich erhöhen, weil das Gebäude bisher nicht klimatisiert ist und auch an der Akustik Verbesserungen notwendig wären. Verantwortlich für den Zubau ist die Landesimmobiliengesellschaft LIB, kommende Woche könnte alles in trockenen Tüchern sein. Im kommenden Herbst soll mit den Bauarbeiten begonnen werden, während der einjährigen Umbauzeit wird ein Teil des Betriebs ausgelagert – noch sucht man geeignete Ausweichquartiere in der Landeshauptstadt.
Der Zubau sei aber auch unabhängig von der Akkreditierung unumgänglich, sagt der erst seit einigen Wochen amtierende Konservatoriumsdirektor Gerhard Krammer. Er geht zwar davon aus, dass die Akkreditierung im ersten Anlauf klappt, aber die Burgenländer sind gewarnt. Vorarlberg ist unlängst an dieser Hürde gescheitert – ein zweiter Anlauf ist aber möglich und wäre auch kein Beinbruch.
Ein Etappenziel hat das Haydn Konservatorium schon erreicht: Das Organisationsstatut ist vom Bildungsministerium genehmigt worden.
Das sei eine wesentliche Grundlage für das Akkreditierungsverfahren und damit auch ein „großer Schritt in Richtung Privathochschule“, betonte Bildungslandesrätin Daniela Winkler (SPÖ) am Mittwoch.
Außerdem wurde dem Konservatorium auch das Öffentlichkeitsrecht verliehen, das es Privatschulen ermöglicht, rechtlich anerkannte Zeugnisse auszustellen und die für diese Schulart vorgesehenen Prüfungen abhalten zu können.
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