Verwirrung um Größe von neuem Businesspark in Nickelsdorf

Verwirrung um Größe von neuem Businesspark in Nickelsdorf
Grüne üben Kritik an einem geplanten Gewerbepark, der verschiedenen Quellen zufolge 78, 83 oder 48 Hektar groß werden soll.

Die Wirtschaftsagentur Burgenland hat ein Stück vom Nickelsdorfer Hotter ins Auge gefasst. Auf Äckern neben der A4 – direkter Nachbar wäre das „XXXLutz“-Lager auf Zurndorfer Seite – soll ein interkommunaler Businesspark entstehen.

Die Gemeinde Nickelsdorf hat bereits im Vorjahr einen Grundsatzbeschluss für das Projekt gefasst. Es geht um eine Fläche von 78 Hektar.

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Über die Größe des geplanten Gewerbegebiets ist nun aber eine Debatte entbrannt. Die Bezirkssprecherin der Grünen Neusiedl am See, Margit Paul-Kientzl, sagt: „Uns als Gemeinde wurde mitgeteilt, dass der Businesspark 83 Hektar groß sein wird, in anderen Gemeinden ist von 78 Hektar die Rede.

Im Feststellungsbescheid des Landes allerdings stehen 48 Hektar.“ Die Vermutung der Grünen: Eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) wäre ab 50 Hektar verpflichtend und solle so wohl umgangen werden.

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Aktuell ist bereits ein interkommunaler Businessparks in Rudersdorf in Betrieb, an einem zweiten (in Oberpullendorf) wird gebaut. Die Idee hinter dem Projekt: Gemeinden, die selbst über wenig Gewerbeflächen verfügen, können solche hier erwerben und von Kommunalsteuereinnahmen profitieren.

Positiv-Beispiel für WWF

Margit Paul-Kientzl, sie ist Gemeinderätin in einer der Gemeinden, die sich am Businesspark beteiligen könnten (Winden am See), sieht darin kein sehr verlockendes Angebot: „Wir müssten in Winden dafür einen Kredit von über 300.000 Euro aufnehmen. Kommunalsteuer würden wir aber erst erhalten, wenn dieser Kredit nach sehr vielen Jahren abbezahlt ist. Das ist ein schlechtes Investment.“

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Konter der SPÖ: Im Bodenreport 2023 des WWF werden solche interkommunalen Businessparks als wirksame Maßnahme gegen ausufernde Bodenversiegelung genannt. „Was freiwillig in Pilotprojekten gut funktioniert, muss österreichweit zur Pflicht werden“, heißt es da.

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