Unwetterschäden: Hagel kostet Landwirtschaft rund 1,3 Millionen Euro

Unwetterschäden: Hagel kostet Landwirtschaft rund 1,3 Millionen Euro
Agrarflächen wurden enorm geschädigt. Klimawandel werde laut Experten künftig für noch mehr Unwetter sorgen.

Die Hagelschauer am Freitagnachmittag verursachten innerhalb kürzester Zeit einen Millionenschaden für die burgenländische Landwirtschaft. 

„Nach den ersten Erhebungen durch die Sachverständigen der Österreichischen Hagelversicherung beträgt der Gesamtschaden in der burgenländischen Landwirtschaft 1,3 Millionen Euro“, so Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung, in einer ersten Bilanz. Geschädigt wurde in den Bezirken Neusiedl am See und Eisenstadt-Umgebung eine landwirtschaftliche Fläche von insgesamt 5.000 Hektar. Betroffene Kulturen sind Acker-, Wein- und Obstkulturen.

„Aufgrund des Klimawandels werden Hagelereignisse in Zukunft noch intensiver und häufiger auftreten. Als Naturkatastrophenversicherer beobachten wir diese Entwicklung bereits seit einigen Jahren. Dieser Umstand ist für die Landwirtschaft – deren Ertrag zu 80 Prozent vom Wetter abhängt – nur mit einer umfassenden Risikovorsorge zu bewältigen", sagt Weinberger. Denn es ginge um Existenzen und um die Landwirtschaft als Lebensmittelproduzent sowie Landschafts- bzw. Kulturpfleger.

Die Expertinnen und Experten der GeoSphere Austria sind sich einig: Der Klimawandel lässt Hagelkörner anwachsen. „Forschungen zeigen, dass in Zukunft sowohl die Größe als auch die Häufigkeit von Hagelkörnern zunehmen wird. Der Grund dafür liegt am hohen Anteil an Wasserdampf in den unteren Schichten der Atmosphäre", erklärt Andreas Schaffhauser, Generaldirektor der GeoSphere Austria. 

Unwetterschäden: Hagel kostet Landwirtschaft rund 1,3 Millionen Euro

Bedingt durch den Klimawandel werde die Luft immer wärmer und wärmere Luft kann mehr Wasserdampf aufnehmen. Umso mehr Wasserdampf sich in der Atmosphäre befindet, umso mehr Energie gebe es, die sich in schwere Gewitter entladen kann, so der Experte. Insbesondere entlang des Alpennordrands und im Süden Österreichs sei die Wahrscheinlichkeit für kleinräumige Unwetter höher.

Feuerwehren im Einsatz

Zwischen 15 und 19 Uhr mussten die Feuerwehren im Burgenland insgesamt 30 Mal ausrücken und etwa überflutete Keller auspumpen, hieß es von der Landessicherheitszentrale. Die meisten Einsätze wurden im Nordburgenland verzeichnet, zwei gab es im Bezirk Güssing.

Das Bezirksfeuerwehrkommando Güssing berichtete von einem rund zweistündigen Einsatz in Wörterberg, wo Hagel Straßen blockierte und Keller überflutet wurden. Um die Landstraße wieder frei von den Hagelkörnern zu bekommen, wurde auch ein Frontlader eingesetzt, hieß es in einer Aussendung.

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