Studie zur "GrenzBahn" verspricht einen Baustart für 2019

Studie zur "GrenzBahn" verspricht einen Baustart für 2019
Sanierung und Neubau der Strecke von Oberwart nach Szombathely kostet 119 Millionen Euro.

In Oberwart in den Zug steigen, in Szombathely aussteigen. Seit 1948 ist diese Reise nicht mehr möglich, doch 2023 sollen wieder Züge verkehren, wenn es nach den Plänen von Landeshauptmann Hans Niessl und dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán geht. Vor zwei Jahren legten sie den Grundstein für die "GrenzBahn".

Seit Jahrzehnten gibt es Pläne für eine Reaktivierung der Bahnstrecke. 2004 gab es sogar einen Spatenstich, 2006 hätten die ersten Züge bereits rollen sollen. Mittlerweile sind nur mehr vereinzelt Güterzüge von Oberwart in Richtung Friedberg unterwegs, der Personenverkehr wurde eingestellt.

Am Dienstag präsentierte Niessl nun mit dem ungarischen Staatssekretär für Auswärtige Angelegenheiten, Magyar Levente, die ersten Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie für die Errichtung der "GrenzBahn".

Ein österreichisch-ungarisches Expertenteam hat im Rahmen des grenzüberschreitenden Projektes eine Kosten-/Nutzenanalyse vorgenommen und die Bestandssanierung sowie den teilweisen Neubau der Strecken empfohlen.

Die Kosten betragen etwa 89 Millionen auf österreichischer Seite und rund 30 Millionen auf ungarischer. Die Einreichplanung soll sofort starten, Baubeginn könnte 2019, Inbetriebnahme 2023 sein. Das Projekt ist im Juncker-Plan, "damit besteht die große Chance auf eine EU-Finanzierung", meint Niessl. Das IHS rechnet langfristig mit einem positiven Effekt für die Region Burgenland-Westungarn.

Wahlkampf

Landtagsabgeordneter Wolfgang Spitzmüller freut sich über die Pläne, "allerdings gab es die erste fixe Zusage für den Ausbau bereits im Jahr 2000. Dann 2012, 2013 und 2014 – und jetzt im Wahlkampf wieder".

Auch die ÖVP sieht die Versprechungen kritisch. "Außer Studien in Auftrag zu geben, haben Niessl und sein zuständiger Landesrat Bieler nichts Konkretes für den Bahnausbau im Südburgenland vorzuweisen", erklären ÖAAB-Landesobmann Bernhard Hirczy und ÖAAB-Bezirksobmann Norbert Sulyok. "Wenige Wochen vor einer Wahl lassen solche vorgeschobenen Pressegespräche aber wenig Glaubwürdigkeit seitens der SPÖ erkennen."

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