Aber dazu später mehr. Denn vor 25 Jahren wurde im Burgenland mit der Errichtung des ersten Windparks begonnen. Heute gibt es im gesamten Land insgesamt 427 Windkraftanlagen, die rund ein Drittel des österreichischen Windstroms produzieren.
Das 2002 in Österreich beschlossene Ökostromgesetz trat ein Jahr später in Kraft. Darin wurde erstmals die Abnahme von Ökostrom bundesweit geregelt. Während bis Ende 2002 140 Megawatt (MW) Windkraft am Netz angeschlossenen waren, wuchs der Wert in den nächsten vier Jahren bereits um 200 MW pro Jahr.
Weiters wurden in der Ökostromverordnung auch die Stromtarife für die erzeugte Leistung festgelegt.
Denn eine Novelle im Jahr 2006 sorgte für eine Flaute im bis dahin boomenden Geschäft. Ein virtuelles Kontingent an Mitteln regelte, in welchem Ausmaß eine Abnahmepflicht für den Strom durch Windkraft herrscht. Zusätzlich drückten niedrige Einspeistarife das Interesse von Investoren.
Von 2008 bis 2016 kam es immer wieder zu Gesetzesnovellen im Ökostromgesetz. 2010 wurde der Einspeistarif erhöht, zwei Jahre später wurden Fördertöpfe und Ausbauziele im Gesetz definiert. Mittlerweile stehen österreichweit 1.307 Windräder, welche beispielsweise am 30. Mai vier Gigawattstunden Strom erzeugten – übrigens rund eine Gigawattstunde mehr als die Solarkraft am gleichen Tag.
Mittlerweile gibt es im Norden neben Zurndorf noch vier weitere Standorte, welche alle ein Bürgerbeteiligungsmodell aufweisen: Zwei Parks in Baumgarten, einen in Parndorf und den größten Windpark Mitteleuropas in Andau. Einmal im Jahr wird dabei eine Vergütung ausgezahlt. Mit Pakten zwischen 1.000 bis 5.000 Euro konnte man sich noch im Vorjahr Anteile über eine vertragliche Laufzeit von 13 Jahren kaufen.
Während die Windparks aktuell noch fast alle im Nordburgenland stehen – im Mittelburgenland gibt es noch die Windparks in Deutschkreutz – laufen seit 2016 bereits Gespräche für einen Windpark im Süden. Vom Tisch seien die Pläne laut Rechnitz-Bürgermeister Martin Kramelhofer noch nicht: „Das Projekt ist noch aktuell. Aktuell laufen noch die Windkraftuntersuchungen.“
Auch in Eberau und Bildein gab es noch im Jahr 2020 Überlegungen zum Thema. Der Eberauer Ortschef Johann Weber dazu: „Das Thema ist bei uns vom Winde verweht. Sowohl in unserem Gemeinderat, als auch in Bildein wurden die Überlegungen einstimmig abgelehnt.“
In Kärnten wurde übrigens am vergangenen Montag in St. Georgen/Lavamünd das erste Windrad des ersten Windparks errichtet. Dort entstehen aktuell insgesamt acht Windräder, die rund sieben Prozent der Kärntner Haushalte mit Strom beliefern sollen.
Russlands Hacker störten das Burgenland
Am 24. Februar griffen russische Hacker das von US-Milliardär Elon Musk in die Umlaufbahn geschossene Satelliten-Netzwerk Starlink an. Den Ukrainern sollte durch Starlink ein ungehinderter Zugang zum Internet bereitgestellt werden. Russische Hacker nahmen das zu Kriegsbeginn jedoch als Anlass, um die Verbindung zu stören und die ukrainische Kommunikation zu erschweren – mit teilweise bedeutenden Folgen für das Burgenland und ganz Europa.
Die Enercon, der größte deutsche Hersteller für Windkraftenergieanlagen, führt seine Fernwartungen und Fernüberwachungen genau mit Hilfe des Starlink-Webs durch. „Es waren europaweit Anlagen betroffen“, heißt es vom Betreiber.
Jürgen Schwarz, Geschäftsführer der Burgenland Energie, beruhigt jedoch: „Alle Windräder im Burgenland sind weiter gelaufen und haben Strom produziert. Es waren zwei bis vier Windräder bei uns betroffen, die durch Enercon ferngewartet werden.“ In Deutschland seien es sogar 30 bis 40 Prozent gewesen.
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