Bis dahin war es für den 38-Jährigen ein weiter Weg. 2004 im elterlichen Betrieb eingestiegen, zog es ihn zu einem Praktikum nach Deutschland. Nach seiner Rückkehr 2004 erkannte sein Vater „der Bub kann was“, sein erster eigener Wein war ein Erfolg. „2011 ist dann mein Vater auf tragische Weise aus dem Leben geschieden und ich hab sofort gemerkt: Das macht einen Unterschied, ob du plötzlich in der ersten Reihe stehst.“ Alles wurde hinterfragt, rückblickend war diese schwere Zeit für Iro der „Startschuss für den nächsten Schritt“. Gemeinsam mit Gattin Ingrid wurde an der Qualitätsschraube gedreht.
Bald erkannte der junge Winzer, dass es mehr braucht. „Man muss die Extrameile gehen, um alles aus den Trauben rauszuholen“, sagt er heute. Die Lage des Weingartens sei wichtig, der Boden auch. „Aber am wichtigsten ist es, die Balance zu finden. Für jeden Boden gibt es die richtige Sorte.“ Dazu kommt natürlich jede Menge Handarbeit – im Weingarten und nach der Lese im Keller. „Die Voraussetzungen müssen passen. Aber im Keller kannst du alles wieder verhunzen. Da musst du zur richtigen Zeit das Richtige machen. Das sind lauter kleine Dinge, die am Ende den großen Unterschied ausmachen.“
Einen Unterschied, der sich im heurigen Jahr in mehrfachen Prämierungen niederschlägt. Neben dem doppelten Salon-Sieg wurde Markus Iro zudem zweifacher burgenländischer Landessieger. Und seine Weine gelten jetzt nicht mehr als Geheimtipp, wie früher. „Da steckt natürlich viel Arbeit dahinter. Ohne meine Frau würde es im Betrieb nicht gehen. Sie hält mir den Rücken frei – ich bin im Keller, sie verwaltet“, beschreibt der Weinbauer die Rollenverteilung.
Und manchmal spielt sie auch Chauffeur. Nach der Salon Preisverleihung in Wien nämlich. „Da haben wir natürlich mit Ungerberg und Herrschaftswald angestoßen und gefeiert. Und dann ist sie heimgefahren, muss ich sagen.“ Es sei dem Familienvater vergönnt, fand die Veranstaltung in Wien doch nur wenige Woche vor der heurigen Lese statt. Da bietet es sich doch an, den Shooting Star der heimischen Winzerszene zu fragen, was denn vom heurigen Jahrgang zu erwarten ist.
Vorsichtig, wie Weinbauern so sind, will der Golser „den Tag nicht vor dem Abend loben. Aber es schaut sehr gut aus. Das könnte ein super Jahrgang werden, weil es in der Nacht kalt und am Tag doch warm ist.“ Nur zuviel Niederschlag könnte da noch einen Strich durch die Rechnung machen. Aber damit werden die 100 Weinbauern in Gols auch heuer umzugehen wissen. Wer´s besonders gut kann, wissen wir jetzt.
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