Schweinepest kommt immer näher
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) kommt der österreichischen Grenze immer näher. 2014 wurden die ersten Fälle in Osteuropa bekannt. In einem Wildgatter bei Budapest kam es im Vorjahr zu einem Ausbruch der für Schweine tödlichen Seuche. Auch in Deutschland sind die Behörden alarmiert, nur wenige Kilometer von der Grenze entfernt, gibt es einen Nachweis des Virus in Polen. Eine Verbreitung ist über erkrankte Wildschweine möglich. Aber auch indirekt über kontaminierte Kleidung, Fahrzeuge oder rohes Fleisch kann sich das Virus ausbreiten. Während die ASP für den Menschen ungefährlich ist, ist sie für Schweine in den meisten Fällen tödlich.
Vorbereitung
Die Auswirkungen eines Ausbruchs sind aber auch für die Bevölkerung drastisch. In Österreich sind derzeit tot aufgefundene Wildschweine zu melden und müssen auf ASP-Erreger untersucht werden. Kommt es zu einer positiven Probe, gibt es laut Gesundheitsministerium im Umkreis des Fundortes ein „Seuchengebiet“. „Dafür wird aktiv nach weiteren verendeten Wildschweinen gesucht und diese werden auch beprobt. Das Seuchengebiet soll so weit reichen, dass alle eventuell infizierten Tiere umfasst werden“, erklärt Andrea Höflechner-Pöltl, stv. Leiterin für hochansteckende Tierseuchen im Ministerium.
Der Landeshauptmann müsste eine Sachverständigengruppe gemäß Wildschwein-Schweinepest-Verordnung gründen, die die Seuchenlage untersucht. „Dabei kann die Bevölkerung ersucht werden, das Seuchengebiet nicht zu betreten“, sagt Höflechner-Pöltl. Auch die Jagd könnte vorübergehend eingestellt werden und mithilfe der Jäger nach weiteren verendeten Tieren gesucht werden. Landwirtschaftliche Tätigkeiten könnten auf Anordnung verschoben werden. „Wie die Ernte oder Holzfällen“, sagt die Expertin. Ein Ausbruch würde nicht nur die Jäger betreffen, sondern auch Waldbesitzer und Landwirte. Die Dauer der Sperre und die Maßnahmen werden von den Sachverständigen festgelegt.
Kontrollen
Auch das Bundesheer könnte eingesetzt werden. „Es hat erste Gespräche gegeben“, heißt es etwa vom Militärkommando Burgenland. Die Hilfe durch die Soldaten kann vom Aufstellen von Zäunen bis hin zum gezielten Abschuss von Wildschweinen gehen. An der Grenze wird vermehrt kontrolliert, ob rohe Fleischprodukte ins Land gebracht werden.
Wird die ASP in einem landwirtschaftlichen Betrieb im Schweinebestand festgestellt, so hat der Landeshauptmann die Tötung des verseuchten Tierbestandes anzuordnen, um eine Ausbreitung zu verhindern.
In Niederösterreich wurden für die Jägerschaft Nachtsichtzielgeräte erlaubt, um das nachtaktive Schwarzwild besser bejagen zu können. Denn je niedriger die Population ist, desto langsamer kann sich die Seuche über Wildschweine ausbreiten. Auch im Burgenland fordern Bauernbund und Jagdverband die Freigabe dieser Nachtsichtzielvorrichtungen für Jäger. Hier ist dieser Schritt nicht geplant, wie die zuständige Landesrätin Astrid Eisenkopf, SPÖ, erklärt.
Im März soll es eine Übung für einen ASP-Ausbruch im Gebiet zwischen Niederösterreich, Steiermark und dem Burgenland geben.
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