Schloss-Spiele: Darf´s heuer ein wenig Karneval sein?

Wolfang Böck, Heinrich Dorner, Stephan Sharma (Burgenland Energie) und der kaufmännische Leiter, Thomas Mersich (v.li.).
Die Schloss-Spiele Kobersdorf bringen im Juli das Stück „Diener zweier Herren“ auf die Bühne. Intendant Wolfgang Böck feiert heuer bereits seine 20. Produktion

„Sinnlich und satt“, so wird die heurige Inszenierung der Schloss-Spiele Kobersdorf. Mit diesen Attributen machte der langjährige Intendant Wolfgang Böck am Montag Lust auf das Stück „Diener zweier Herren“. 62 Prozent der rund 13.600 Karten wurden bereits verkauft.

Die 20. Produktion von Böck in der 52. Spielsaison in Kobersdorf knüpft an die Theatergeschichte Italiens an, in der mittelburgenländischen Gemeinde hält der venezianische Karneval Einzug.

Von 2. bis 28. Juli entspinnt sich dort in „Der Diener zweier Herren“ von Peter Turrini frei nach Carlo Goldoni eine große Maskerade rund um einen hungerleidenden Kriegsheimkehrer im Kostüm des Spaßmachers Arlecchino, der bei zwei Chefs anheuert, die nichts voneinander wissen sollen.

„Echte Menschen“

Das Stück spielt an einem einzigen Tag im Jahr 1921, dem letzten Tag des Karnevals, wo unter den Masken „echte Menschen“ zum Vorschein kommen, wie Böck betonte. Der Intendant selbst gibt den als Pantalone maskierten Transportunternehmer Sacchi, der seine Tochter, gespielt von Ida Golda, „verscherbeln“ will. Auserkoren hat er dafür Unternehmer Federigo Rasponi, dem er viel Geld schuldet.

Dieser wird aber vom Geliebten seiner Schwester, Florindo Aretusi (gespielt von Christian Strasser), ermordet, der daraufhin untertaucht. Schwester Beatrice (Ines Schiller) gibt sich daraufhin als ihr Bruder Federigo aus und steigt, wie auch Florindo, in Venedig ab, wo der hungernde Arlecchino (Nico Dorigatti) im verzweifelten Versuch, an Essen zu gelangen, sich in beider Dienste stellt.

Böck feiert mit dem „Diener zweier Herren“ seine 20. Produktion wegen einer coronabedingten Absage in seinem 21. Sommer in Kobersdorf. Regie führt Beverly Blankenship, für die Kostüme sorgt Gerti Rindler-Schantl und Bühnenbild und Lichtgestaltung übernimmt wieder Erich Uiberlacker.

Er bringt eine venezianische Fassade ins Schloss, vor der ein prunkvoller Luster baumelt. Der Kachelboden auf der Bühne soll sowohl auf eine Piazza als auch in einen Palazzo passen, wobei der Luster anzeigen soll, ob man sich im Inneren befindet oder im Außen. Umgeben ist der Kachelboden von einem Kanal, auf dem auch eine venezianische Gondel unterwegs sein wird. Für die musikalische Umrahmung wird den Darstellern Mezzosopranistin Lucija Varsic an die Seite gestellt.

Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ) betonte bei der Programmpräsentation, dass die Schloss-Spiele durchschnittlich zu 96 Prozent ausgelastet seien. Insgesamt hätten sie bereits fast 280.000 Besucher nach Kobersdorf gebracht, so Dorner, der sich als „ganz großer Fan“ von Intendant Böck outete. Der kündigte an, dass er im kommenden Jahr wieder auf ein Stück eines österreichischen Autors setzen werde. Auf welches, wollte er aber noch nicht verraten.

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