Warum Schlagerstar Heino jetzt in burgenländischen Kirchen singt

Heino singt keinen Schlager. Zumindest nicht im Burgenland. Wenn der bald 85-Jährige am 8. Dezember die Bühne vor dem Hochaltar der Basilika Frauenkirchen betritt, wird er mit seiner unverkennbaren Baritonstimme traditionelle Weihnachts- und Kirchenlieder anstimmen.
In seiner 60-jährigen Bühnenkarriere war Heino noch kein einziges Mal in Österreichs jüngstem Bundesland. Dafür kommt er im Rahmen seiner Kirchentour gleich zweimal dorthin: Nach dem Gastspiel in der Frauenkirchner Basilika gibt er am 14. Jänner eine Zugabe in der Klosterkirche Güssing. Das Burgenland war ihm bisher vor allem aus einem Grund ein Begriff: „Ich weiß, dass hier der beste Rotwein herkommt“.
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Am Donnerstag gab Heino eine Pressekonferenz in Frauenkirchen. Bei der Gelegenheit testete er gleich die Akustik in der größten Kirche des Burgenlands. „Ich singe lieber im kleineren Rahmen, weil man da sehr präzise sein muss. Ich bin immer sehr darauf bedacht, dass meine Stimme gut rüberkommt. Das geht in einer Kirche wesentlich besser, als wenn man vor 30.000 Leuten steht. Denn da ist alles laut“, erläuterte das Schlager-Urgestein.

Heino, Anita Hegerland und Pater Thomas Lackner
In jüngerer Vergangenheit hat Heino mit Coverversionen von Rammstein oder den Toten Hosen mitunter auch hin und wieder härtere Töne angeschlagen. Das Konzert zu Mariä Empfängnis soll aber eher eine „Stille Nacht“ werden. Neben der weihnachtlichen Musik stehen auch Stücke klassischer Komponisten wie etwa Beethovens „Die Himmel rühmen“ auf dem Programm.
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Glaube und Musik
Konzerte in Kirchen zu geben, das habe er sich schon als junger Mann gewünscht, erzählt Heino: „Es ist eine ganz besondere Atmosphäre, wenn man vom Altar aus für die Leute singt. Ich war immer eng mit der Kirche verbunden: Mein Großvater hat im Kölner Dom die Orgel gespielt, zwei meiner Cousins waren Pastoren.“
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Auf seiner Kirchentournee wird Heino von einer zweiten Schlagerlegende begleitet: Anita Hegerland. Die beiden kennen sich noch aus Kindheitstagen – um genau zu sein, aus Hergerlands Kindheit. 1971 sang sie als Zehnjährige mit Roy Black den Riesenhit „Schön ist es auf der Welt zu sein“.
Im Burgenland möchte die Norwegerin unter anderem auch „Ein bisschen Frieden“ zum Besten geben; angesichts der aktuellen Weltlage ein „perfektes Lied“, findet die Sängerin. Da Hegerlands Sopran perfekt zu Heinos Bariton passe, werden sie natürlich auch im Duett singen, kündigten die beiden an.
Nach der Pressekonferenz wurde mit einem Roten des Frauenkirchner Winzers Manuel Pinetz angestoßen:
Und noch einen prominenten Gastsänger gibt es, zumindest in der Basilika im Seewinkel: den Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics, auf Einladung des Frauenkirchner Pfarrers Thomas Lackner.

Heinos Pressekonferenz in Frauenkirchen
Geburtstagswunsch
Während der Tournee, am 13. Dezember, wird Heino übrigens auch seinen Geburtstag feiern. Was er sich zum 85. wünscht? Der Schlagerstar bleibt bescheiden: „Ich möchte den Leuten beweisen, dass hier ein Mensch steht, der mit 85 noch schön singen kann“.
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