Rotes Kreuz sucht händeringend nach Zivildienern

Rotes Kreuz sucht händeringend nach Zivildienern
Die Zahl der Einsätze steigt, die Rettungsorganisation steht in der Pandemie vor großen Herausforderungen.

Das Aufgabengebiet und die Zahl der Einsätze beim Roten Kreuz steigen von Jahr zu Jahr. Da ist man auch auf den Einsatz von Zivildienern angewiesen. Derzeit werden für den Termin im April händeringend Zivildiener gesucht: Von den 40 Plätzen sei noch etwa die Hälfte unbesetzt, sagt Manuel Komosny, Sprecher des Roten Kreuzes Burgenland.

210 Plätze für Zivildiener gibt es pro Jahr im Burgenland. Alle Stellen zu besetzen sei aber fast unmöglich. „Wenn es gut geht, melden sich 170 bis 180 junge Männer pro Jahr“, sagt Komosny.

Der Zivildienst dauert neun Monate, während dieser Zeit bekommen die jungen Männer auch eine Ausbildung zum Rettungssanitäter. Viele bleiben nach dem Zivildienst als ehrenamtliche Mitarbeiter beim Roten Kreuz.

Einrückungsdatum

Die Zahl der Interessenten für den Zivildienst hänge stark vom Einrückungsdatum ab. Termine im April sind weniger begehrt als jene im Herbst. Auch für den Juli-Termin werden noch Zivis gesucht. Die Termine im September und Oktober dagegen sind fast ausgebucht. Das hänge damit zusammen, dass junge Leute nach Beendigung ihrer Schullaufbahn die Herbst-Termine präferieren.

Rotes Kreuz sucht händeringend nach Zivildienern

Zivildiener für April werden gesucht

Dass Zivildiener fehlen, hänge aber auch mit der demografischen Entwicklung und den geburtenschwachen Jahrgängen zusammen. Und auch der Bedarf sei einfach stark gestiegen. Die Nachbesetzung fehlender Zivildiener sei vor allem in der Coronakrise fast unmöglich.

Neue Aufgabengebiete

Auch wenn die aktuelle Bilanz für 2020 noch nicht vorliegt, so könne man doch klar sagen, dass die Leistungen im Vorjahr in allen Bereichen in die Höhe geschnellt seien. Auch neue Aufgabengebiete sind dazugekommen wie etwa die Covid-19-Testungen. Hinzugekommen sind zudem Transporte infizierter Patienten und das gestiegene Ausmaß an Hygienemaßnahmen in der Pandemie.

90.000 Einsätze

Bereits 2019 verzeichnete das Rote Kreuz Burgenland insgesamt rund 90.000 Einsätze. Rund 80.000 davon entfielen auf Rettungsdienste und Krankentransporte, 2010 waren es zum Vergleich noch 65.700 Fahrten. Notarzteinsätze gab es 2019 6.600, diese haben sich seit 2010 damit mehr als verdoppelt.

200 hauptberufliche Mitarbeiter beschäftigt das Rote Kreuz im Burgenland, dazu kommen 3.500 Ehrenamtliche. Daneben spielen auch die Zivildiener eine tragende Rolle im Rettungsdienst, so Komosny.

Freiwilliges Sozialjahr

Dem Mangel an Zivis versuche man seit 2015 mit dem Freiwilligen Sozialjahr (FSJ) zu kompensieren. 32 Aktive gibt es derzeit im FSJ, darunter viele Frauen. Auch wenn das Interesse am FSJ steigt, so werden auch in diesem Bereich weitere Interessierte gesucht.

Infos zum Zivildienst: www.roteskreuz.at/burgenland

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