Befragte wollen freien Seezugang und sind gegen Verbauung des Ufers

Der See soll ein Naturjuwel bleiben, aber kein Museum werden.
Bei der KURIER-Umfrage sprach sich der Großteil der Befragten für einen freien Seezugang für Bürger von Anrainergemeinden aus.

Im Rahmen der KURIER-Umfrage für das Burgenland wollten wir unter anderem wissen, wie wichtig den Befragten ein kostenfreier Zugang zum Neusiedler See für Bewohner der Anrainergemeinden ist. Das Ergebnis ist eindeutig: Für rund 71 Prozent ist der freie Seezugang „sehr wichtig“, knapp ein Viertel hält dieses Anliegen für „nicht wichtig“, 6 Prozent haben zu diesem Thema keine Meinung.

Gegen die Verbauung

Wie wichtig der freie Seezugang ist, zeigen auch die verschiedenen Kommentare, die bei der Befragung abgegeben wurden. „Der Zugang zum See sollte leicht erreichbar sein“, lautet etwa eine der Forderungen.

Zahlreiche andere sprechen sich wiederum gegen eine weitere Verbauung des Seeufers aus. Die Anmerkungen reichen von „Einschränkung des Verbauungswahns“ über „der Neusiedler See darf nicht verbaut und privatisiert werden“ bis hin zu „die zunehmende Verbauung ist eine Katastrophe“.

Im Land kennt man diese Diskussionen nicht erst seit heute. Deshalb wurde im Vorjahr auch die Erstellung eines „Masterplans Neusiedler See“ in Auftrag gegeben (der KURIER berichtete). Das Ziel sind klare Spielregeln für den Neusiedler See unter dem Motto „Schützen und Nützen“. Darunter fallen zum Beispiel die Themen Verbot von Hausbooten, Limitierung der Leistung von E-Booten, Bedingungen für die Ausweisung zusätzlichen Baulands in Seenähe, klare Kriterien für die Entwicklung von Seebädern und Häfen, Ausweitung des öffentlichen Seezugangs und vieles mehr.

Vorstellung im Sommer

Welche Punkte von der Landesregierung konkret umgesetzt werden, soll bis zum Sommer feststehen. „Natürlich wird es Kompromisse brauchen, in vielen Bereich gibt es noch keinen Lösungspfad“, sagt dazu Projektleiter Peter Zinggl. Klar sei aber, dass das von Niessl ausgegebene Motto „Schützen durch Nützen“ maßgeblich sei: „Der See als reines Museum kann nicht das Ziel sein.“ Was dann aber tatsächlich umgesetzt werde, sei eine Sache der Politik.

Basis für den Masterplan war eine (nicht repräsentative) Umfrage in 27 Seegemeinden; rund 2.100 Fragebögen wurden ausgefüllt retourniert. Um die einzelnen Problemfelder einzugrenzen, wurden drei Themenblöcke fixiert: im See, am See und rund um den See. Anhand dieser Vorgaben wird bis zum Sommer der Masterplan fertig gestellt.M. Pekovics

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