OSG hat im Vorjahr 116 Millionen Euro in Neubau investiert

OSG hat im Vorjahr 116 Millionen Euro in Neubau investiert
Zentrale wird neu gebaut. Oberwarter Siedlungsgenossenschaft ist auf Expansionskurs: Mitarbeiterstand seit 2010 verdoppelt.

Die Entwicklung der Oberwarter Siedlungsgenossenschaft (OSG) von einem kleinen, gemeinnützigen Wohnbauträger mit 5.334 verwalteten Wohneinheiten im Jahr 2000 ist eine burgenländische Erfolgsgeschichte. Im Vorjahr gehörten bereits 15.386 Wohnungen und Reihenhäuser zum Bestand. Beim für Ende 2020 geplanten Einzug in die neue Zentrale in der Dornbburggasse werden es rund 17.000 sein. Dann werden circa 38.000 Burgenländer bei der OSG wohnen, knapp 13 Prozent der gesamten Bevölkerung.

Rekord bei Bauvolumen

Die nächste Übergabe von Wohnungen an ihre neuen Mieter steht am kommenden Freitag in Steinbrunn auf dem Programm. Natürlich mit Obmann und Geschäftsführer Alfred Kollar, quasi in alter Tradition des im April 2018 verstorbenen OSG-Pioniers Josef Orovits, der sich in seiner Laufbahn so gut wie keinen Spatenstich entgehen ließ.

Auf den erst kürzlich erstellten Abschluss des Jahres 2018 wäre er vermutlich stolz gewesen: 116,4 Millionen Euro Bauvolumen ist ein neuer Rekord, die Bilanzsumme liegt bei 1,5 Milliarden Euro. Aktuell baut die OSG auf 143 Baustellen von Nord bis Süd an rund 1.400 neuen Wohneinheiten. Zuletzt hat sich der Wohnbauträger verstärkt im Bereich kommunaler Bauten engagiert – zur Freude vieler Gemeinden, wie Kollar sagt: „Wir sind scheinbar ein begehrter Ansprechpartner für die Kommunen, weil sie wissen, dass sie sich auf uns verlassen können.“

Auch die Polizei und das Land greifen bei neuen Bauvorhaben wie Polizeidienststellen oder Pflegeeinrichtungen gerne auf die OSG zurück. „Gerade im Altenwohn- und Pflegebereich ist die Nachfrage angesichts der demografischen Entwicklung ungebrochen groß – Stichwort ,betreubares Wohnen’“, sagt Kollar.

„Nächste Generation“

Die neue Zentrale ist für ihn die logische Folge der dynamischen Entwicklung seit 2000. Rund 8,5 Millionen Euro werden in den Neubau, der zu 100 Prozent von Oberwarter Unternehmen durchgeführt wird, investiert. Der Spatenstich findet am 23. August, dem Tag der Generalversammlung statt. Geplante Fertigstellung ist Ende 2020. Das Bauwerk mit 3.800 Quadratmeter Nutzfläche wird über drei Geschoße und ein Dachgeschoß verfügen und ist für rund 100 Mitarbeiter ausgelegt. Diese hatten während der Planungsphase auch Mitspracherecht: „Jeder konnte seine Vorstellungen einbringen“, sagt Kollar und freut sich auf die neue Zentrale, die für ihn das „Eintauchen in die nächste Generation“ ist.

Seit nunmehr 19 Jahren steht der jetzige Obmann und Geschäftsführer Alfred Kollar an der Spitze der gemeinnützigen Oberwarter Siedlungsgenossenschaft. Aus den 32 Mitarbeitern in seinen Anfangsjahren sind heute mehr als doppelt so viele geworden, was auch der Grund für den Neubau der OSG-Zentrale in der Dornbburggasse ist.

OSG hat im Vorjahr 116 Millionen Euro in Neubau investiert

Seit 1. Jänner 2000 ist Alfred Kollar die zentrale Führungspersönlichkeit der OSG.

KURIER: Die OSG befindet sich seit Jahren in einem starken Aufwärtstrend. Wird sich diese Entwicklung fortsetzen?  
Alfred Kollar: Wir gehören im Bereich Neubau bereits zu den besten drei gemeinnützigen Wohnbauträgern in Österreich, beim Verwaltungsbestand sind wir unter den besten zehn Prozent. Das sind für  einen – im Vergleich zu den anderen – relativ jungen Bauträger in einem kleinen Bundesland tolle Zahlen. Was sich abzeichnet: Die Entwicklung wird auf hohem Niveau weitergehen. Für 2020 haben wir schon Aufträge im Ausmaß von rund 70 Millionen Euro vergeben. Das Bauvolumen war 2018 mit 116,4 Millionen Euro so hoch wie nie zuvor.

KURIER: Die Anzahl der von der OSG verwalteten Wohnungen hat sich seit Ihrem Amtsantritt von 5.000 auf 15.000 verdreifacht. Hat sich dadurch der Aufgabenbereich der Genossenschaft verändert?
Kollar: Alles was wir bauen, übernehmen wir in den zweiten Geschäftszweig, in die Verwaltung. Deshalb brauchen wir auch laufend neue Mitarbeiter und diese wiederum mehr Platz. Der aktuelle, 55 Jahre alte Standort platzt aus allen Nähten und wurde bereits vier Mal erweitert – mehr geht einfach nicht.

KURIER: Gibt es schon Pläne für die Nachnutzung der aktuellen und ab Ende 2020 ehemaligen Zentrale in der Rechten Bachgasse?
Kollar: Natürlich gibt es schon Überlegungen, aber noch keine konkreten Pläne, weil  wir ja noch rund 1,5 Jahre Zeit haben. Einerseits gibt es Anfragen aus dem gewerblichen Bereich für Büros, andererseits wäre aufgrund der Barrierefreiheit auch eine Pflege- oder Betreuungseinrichtung denkbar. Ob wir verkaufen oder vermieten ist ebenfalls noch offen.

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