ÖVP-Chef Sagartz kehrt vor Landtagswahl nicht in Landtag zurück
Viel Raum widmete ÖVP-Landesparteiobmann Christian Sagartz der Mitteilung nicht: Er werde nach seinem Abschied aus dem EU-Parlament "nicht mehr in den Landtag zurückkehren", so Sagartz nach der Landesparteivorstandssitzung am Montag.
Bis zur Landtagswahl im Jänner 2025 will der Herausforderer von SPÖ-Landeshauptmann Hans Peter Doskozil gleichsam außerparlamentarisch wahlkämpfen, etwa mit einer Besuchstour durch die Gemeinden.
Ein gutes Jahr lang war Sagartz von Journalisten mit der Frage gelöchert worden, was er in der Zeit zwischen dem Ende seines EU-Mandats und der Landtagswahl macht?
Der ÖVP-Spitzenkandidat für die Landtagswahl hat den pragmatischen Weg gewählt, man könnte auch sagen: den einfacheren.
Denn bei einer Rückkehr in den Landtag hätte eine der ohnehin wenigen Frauen in der ÖVP-Riege weichen müssen: Entweder Melanie Eckhardt oder Julia Schneider-Wagentristl, die 2020 auf Sagartz‘ Mattersburger Mandat nachgerückt ist, als der ÖVP-Chef ins EU-Parlament wechselte.
Zudem hätte Sagartz auch noch Markus Ulram vergrämt, der wohl zugunsten seines Chefs auf den Klubobmann hätte verzichten müssen. Für vier Sitzungen bis zur Landtagswahl so viel innerparteiliches Porzellan zu zerschlagen, schien Sagartz offenbar ein zu hoher Preis zu sein.
In Sagartz` Worten: Keiner der Abgeordneten sollte durch ihn "einen Nachteil erleiden" und auch für ihre Arbeit im Landtag gelte: "Was man angefangen hat, soll man fertig machen".
Landesliste für Nationalrat beschlossen
Vor dem Landtag wird am 29. September der Nationalrat gewählt. Dass die amtierenden Nationalräte Niki Berlakovich (Wahlkreis Süd) und Christoph Zarits (Nord) wieder gesetzt sind, war schon länger bekannt. Der Landesparteivorstand hat am Montag die Landesliste beschlossen: Auf Zarits und Berlakovich folgen Tanja Stöckl aus dem Bezirk Oberwart und Christine Riepl aus dem Bezirk Neusiedl.
Für die Landtagswahl hat die Volkspartei drei Ziele: Die Absolute der SPÖ zu brechen, den Abstand zu verringern und nach zehn Jahren wieder in die Landesregierung einzuziehen.
Was passiert, wenn die Ziele verfehlt werden, vor allem das erste? "Das werden wir am Tag nach der Wahl besprechen", antwortete Sagartz.
Die Reaktion von SPÖ-Klubchef Roland Fürst auf Sagartz`Ankündigung, bis zur Wahl nicht in den Landtag zu gehen: „Anstatt sich im Landtag für die Interessen des Landes einzusetzen, fährt er wie bisher durchs Burgenland, macht alles schlecht, patzt den Landeshauptmann an und kassiert weiterhin seine Super-Gage von Brüssel“.
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