Die Nachfrage nach den bunten Eiern sei anfangs etwas verhalten gewesen, „aber seit Mitte März läuft es sehr gut. Die Bestellungen liegen über dem Durchschnitt.“ Auch von der Gastronomie werde wieder mehr bestellt. Der Unternehmer erwartet einen Absatz wie vor Beginn der Pandemie. Doch nicht alles ist so rosig im Geschäft.
„Die Zeiten sind nicht einfacher geworden“, sagt Schlögl – im Gegenteil: Die Preise für die Eierproduktion haben sich drastisch erhöht, die Kosten seien um 30 Prozent gestiegen. „So dramatisch war es noch nie, die Eierproduktion steckt in einer schweren Krise.“
1973 hatte Anton Schlögl den ersten Hühnerstall mit 10.000 Legehennen errichtet. Heute hält er – gemeinsam mit seinem Sohn – 60.000 Legehennen. Es habe sich schon im Herbst abgezeichnet, dass das Getreide teurer werde. Doch mit dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine seien auch zwei wichtige Getreideimporteure weggefallen, was die Futterkosten in die Höhe schnellen lasse. Zudem machen auch die stark gestiegenen Energiekosten den Eierproduzenten zu schaffen, sagt auch Juniorchefin Barbara Schlögl, selbst studierte Betriebswirtin. Die hohen Kosten in der Erzeugung würden derzeit vom Handel noch nicht abgedeckt werden, was die Produzenten „an die Grenzen“ bringe.
"Explodierende Kosten"
Die Nachfrage nach Ostereiern sei jedenfalls groß, betont Burgenlands Landwirtschaftskammer-Präsident Nikolaus Berlakovich. Gefragt sind vor allem regionale Produkte. Die Nachfrage könne auch von den Landwirten gedeckt werden, so Berlakovich.
Im Burgenland ist die Haltung von Legehennen jedenfalls ein wichtiger agrarischer Produktionszweig, weiß Heinz Schlögl, Obmann der Arbeitsgemeinschaft der Geflügelbauern. Doch auch er berichtet von „explodierenden Kosten für Futter, Energie und andere Betriebsmittel“.
Wie nun zu hören ist, überlegen vor allem konventionelle Eierproduzenten, ihre Ställe nach Ostern wegen zu hoher Kosten leer stehen zu lassen.
Regionale Produkte gefragt
Dass Herkunft und Haltungsform bei Eiern den Konsumenten wichtig sind, das belegt eine aktuelle Motivanalyse der Agrarmarkt Austria (AMA). Auch im Betrieb von Anton Schlögl wächst die Nachfrage nach Eiern aus alternativer Haltung. Etwa jedes zehnte Osterei hat bei ihm Bio-Qualität, Tendenz steigend. Weil der Bedarf an Bio-Eiern im Burgenland nicht gedeckt werden könne, hat Schlögl u. a. Verträge mit Bio-Produzenten in Niederösterreich und der Steiermark.
Ein burgenländischer Familienbetrieb, der seit 2000 auf Bio umgestellt hat, ist jener von Karl Jürgen Leeb, in Baumgarten (Bez. Mattersburg). 6.000 Bio-Legehennen hat der Landwirt, sie legen rund 5.400 Eier pro Tag. Vermarktet vor allem über einen Zwischenhändler, der sie an Supermärkte vertreibt. Zusätzlich gibt es einen Ab-Hof-Verkauf.
Auch Leeb kämpft mit gestiegenen Produktionskosten. Von August 2021 bis jetzt seien die Kosten für Futtermittel um 31 Prozent, jene für Junghühner um 13 Prozent gestiegen. 2,5 bis 3 Cent würden vom Handel mehr bezahlt, doch die Mehrkosten seien dadurch nicht abgedeckt, sagt Leeb.
Kommentare