Die Wirtschaft macht´s solo im Burgenland

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Untersuchung der Fachhochschule analysiert Struktur und Besonderheiten der heimischen Wirtschaft: „Innovativ, dynamisch, umsichtig“.

Dass das Burgenland nicht unbedingt Heimat der großen Konzerne und kapitalkräftigen Unternehmen ist, liegt auf der Hand. So gibt es laut den nun vorliegenden Zahlen im ganzen Land nur elf Unternehmen, die mehr als 500 Mitarbeiter haben. Wie kleinstrukturiert es im Burgenland aber tatsächlich zugeht, zeigt sich anhand des jüngst veröffentlichten Wirtschaftsreports der Fachhochschule Burgenland für das Jahr 2021.

In Kooperation mit dem Kreditschutzverband 1870 und auf Basis verschiedener Datenbanken wurde sowohl die heimische Wirtschaft als auch das Kreditverhalten der Burgenländerinnen und Burgenländer genau unter die Lupe genommen.

Unternehmen

2021 gab es im Burgenland rund 18.000 Firmen. Der Großteil davon waren mit 57 Prozent Einzelunternehmen, gefolgt von GmbHs (25 Prozent). Laut der Untersuchung begünstigt diese kleinteilige Unternehmensstruktur Innovationskraft und Dynamik.

Tatsächlich kann der Großteil der burgenländischen Unternehmen flexibel reagieren, weil auf Mitarbeiter kaum Rücksicht genommen werden muss. Knapp 18 Prozent der Unternehmen – also fast jedes fünfte – hat nämlich keine; knapp 51 Prozent haben zumindest einen Angestellten

Die große Anzahl der Ein-Personen-Unternehmen ergibt sich aus der Struktur im Gesundheitswesen, das mit zwölf Prozent der größte Sektor im Burgenland ist. Denn fast zehn Prozent aller burgenländischen Unternehmen sind in der Personenbetreuung tätig – fast so viele wie im Einzelhandel (10,5 Prozent). Dementsprechend jung sind die Unternehmen insgesamt: 58 Prozent sind jünger als zehn, 40 Prozent sogar jünger als drei Jahre. Der Anteil weiblicher Funktionsträger ist im Burgenland mit 34,3 Prozent höher als in Österreich (32,2).

Kreditlandschaft

Was die Bonität betrifft, haben die burgenländischen Unternehmen nur ein geringes Ausfallsrisiko. Besonders erfreulich: Das hat sich auch im zweiten Jahr der Pandemie nicht geändert. Insgesamt blieben die Firmenpleiten im Jahresvergleich 2021 zu 2020 stabil, allerdings wurden 40 Prozent der Insolvenzen im vierten Quartal des Vorjahres angemeldet.

Erstmals wurden im Rahmen des Wirtschaftsreports auch die Privatkredite analysiert. Dabei zeigte sich, dass die häufigste Finanzierung in diesem Bereich ein Abstattungskredit zwischen 10.000 und 25.000 Euro ist, zum Großteil mit einer Laufzeit von fünf bis zehn Jahren. Auffallend ist die Zunahme von Hypothekarkrediten für Wohnraum als Folge der Pandemie.

Insgesamt wurden im Vorjahr allerdings weniger Kredite vergeben, vor allem junge Erwachsene waren besonders betroffen. Über alle Altersgruppen hinweg ging die Anzahl von Kreditgewährungen um 14 Prozent zurück, bei den 18- bis 25-Jährigen hingegen gleich um rund 28 Prozent.

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