Wer künftig neu im burgenländischen Landtag sitzen wird

Wer künftig neu im burgenländischen Landtag sitzen wird
Bei der ÖVP kam nur eine Kandidatin durch Vorzugsstimmen in den Landtag. Bei der SPÖ schaffen es Christian Dax und Erwin Preiner nach vorn.

Rot und Türkis haben bei dieser Landtagswahl intern die Devise ausgegeben, dass in den Regionalwahlkreisen ausschließlich die Vorzugsstimmen über die Grundmandate entscheiden.

Vorzugsstimmen-Kaiser landesweit ist LH Hans Peter Doskozil mit 56.975 Kreuzerln, mit Respektabstand folgen Thomas Steiner (ÖVP) mit 16.664 und FPÖ-Chef Hans Tschürtz mit 7.949.

Die SPÖ hat 15 Grundmandate erreicht, 3 mehr als 2015, die Volkspartei 8 (plus 1). Vorausgesetzt, dass die Regierungsmannschaft der SPÖ - LH Hans Peter Doskozil und die Landesräte Daniela Winkler, Astrid Eisenkopf, Christian Illedits und Heinrich Dorner - unverändert bleibt, heißt das bei den Roten: Im Bezirk Neusiedl am See erhalten der Golser Kilian Brandstätter, die Bürgermeisterin von Neusiedl am See, Elisabeth Böhm, und Erwin Preiner ein Mandat.

Preiner, Bürgermeister in Winden und Ex-Nationalrat, kämpfte sich mit 1.268 Vorzugsstimmen von Platz 14 auf den 4. Platz vor - wenn Winkler in der Regierung bleibt, fällt Preiner das Mandat zu. 

Im Bezirk Eisenstadt-Umgebung sind der Trausdorfer Robert Hergovich und die Siegendorferin Rita Stenger gesetzt.Das dritte Mandat sollte an den Purbacher Harald Neumayer gehen. Im Bezirk Mattersburg Claudia Schlager aus der Stadt Mattersburg und der Neudörfler Bürgermeister Dieter Posch, linkes Gewissen der SPÖ.

Neue Gesichter aus dem Bezirk Oberpullendorf

Auch aus dem Bezirk Oberpullendorf gibt es ganz neue Gesichter im Landtag: Die Vizebürgermeister Elisabeth Trummer (Oberpullendorf) und Roman Kainrath aus Lutzmannsburg.

Im Heimatbezirk von Doskozil hat es Landesgeschäftsführer Christian Dax von Platz acht auf Platz zwei hinter seinem Chef geschafft. Mit 3.380 Vorzugsstimmen liegt er vor den bisherigen Mandataren Kurt Maczek (Bürgermeister in Pinkafeld) und Doris Prohaska aus Großpetersdorf, die aber ebenso im Landtag bleiben.

SPÖ holt im Bezirk Jennersdorf ein Grundmandat

Im Bezirk Güssing hat Landtagspräsidentin Verena Dunst aus Moschendorf wieder Platz eins geschafft und die SPÖ hat diesmal sogar im Bezirk Jennersdorf ein Grundmandat geschafft, das Ewald Schnecker aus Rudersdorf erobert hat.

Die vier Landeslistenmandate gehen wohl an den Bad Sauerbrunner Bürgermeister Gerhard Hutter, der von der LBL als Parteifreier zur SPÖ gekommen ist und den Olbendorfer Bürgermeister Wolfgang Sodl, der bisher schon im Landtag war. Laut Reihung auf der Landesliste müssten auch Sandra Gerdenitsch und Dagmar Schlager ein Mandat erhalten.

ÖVP: Frauen auf vorderen Plätzen werden von Männern verdrängt

Die ÖVP hat diesmal zwar viele Frauen ganz vorne platziert, vom Vorzugsstimmenmodell haben aber vor allem Männer profitiert.

Im Bezirk Neusiedl hat Gerald Handig eine vor ihm platzierte Frau überholt und zieht gemeinsam mit dem Halbturner Bürgermeister und Abgeordneten Markus Ulram ins Landesparlament ein.

Mezgolits, Wolf, Wagentristl im Landtag

Im Bezirk Eisenstadt-Umgebung das gleiche Bild: Der Donnerskirchner Ortschef Johannes Mezgolits hat mehr Vorzugsstimmen als die vor ihm gereihte Kandidatin und erobert ebenso ein Grundmandat wie Landesgeschäftsführer Christoph Wolf, Bürgermeister in Hornstein.

Im Bezirk Mattersburg kommt Julia Wagentristl nur deshalb zum Zug, weil der erstplatzierte bisherige Klubchef Christian Sagartz ins EU-Parlament wechselt.

Im Bezirk Oberpullendorf ist Mandatar Patrik Fazekas unangefochten, ebenso in Oberwart Bürgermeister Georg Rosner und in Güssing der Bildeiner Ortschef Walter Temmel.

Eckhardt und Laschober-Luif im Landtag

Werden die drei Landesmandate nach der Listenreihung vergeben, kommen neben Parteichef Thomas Steiner noch Melanie Eckhardt aus Mattersburg und Carina Laschober-Luif aus Pinkafeld zum Zug.

FPÖ und Grüne haben nur Landeslisten-Mandate erreicht, die wohl mit Hans Tschürtz, Ilse Benkö, Alexander Petschnig und Geza Molnar (FPÖ) und Regina Petrik und Wolfgang Spitzmüller (Grüne) besetzt werden.

Wer wird Klubchef?

Offen ist noch, wer die Klubchefs sein werden. Bei der SPÖ bieten sich Christian Dax oder der frühere Klubobmann Robert Hergovich an, bei der ÖVP Christoph Wolf, Patrik Fazekas oder Markus Ulram und bei der FPÖ übernimmt entweder der baldige Ex-Landeshauptmannvize Hans Tschürtz wieder den Klubvorsitz oder Geza Molnar bleibt in dieser Position.

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