Durch die Bewirtschaftung der Flächen ist der Nationalpark auch als Landwirtschaft eingetragen und bekommt Agrarsubventionen. Rund 380.000 Euro an EU-Direktzahlungen, werden pro Jahr ausbezahlt. Sollten diese wie vorgesehen mit der nächsten Förderperiode 2023 gedeckelt werden, würden dem Nationalpark rund 280.000 Euro fehlen. „Wir haben keinen Deckungsbeitrag, wir erzeugen Biodiversität auf diesen Flächen und sind abhängig von den Förderungen“, sagt der Direktor.
Verhandlungen
Das Land führt aktuell bereits Gespräche mit dem Bund, der für die Finanzierung des Nationalparks mitverantwortlich ist. „Wir wollen alternative Finanzierungsmöglichkeiten ausloten, um finanzielle Einbußen zu verhindern, die aufgrund der Streichung von EU-Förderungen auf den Nationalpark zukommen werden“, heißt es vom Büro der zuständigen Landeshauptmann Stellvertreterin Astrid Eisenkopf.
Ausbleibender Niederschlag und längere Trockenperioden stellen den Park vor weitere Herausforderungen. Deshalb überarbeitete man im Vorjahr den Managementplan, der Schwerpunkt liegt in der Grundwassersituation des Seewinkels sowie der Erhaltung der Salzlacken. Gemeinsam mit dem Hauptreferat Wasserwirtschaft vom Amt der Landesregierung, biologische Station, WWF und TU Wien Geophysik haben ein LIFE-Projekt, mit einem Volumen von 11,7 Millionen Euro bei der EU eingereicht. „Wir wollen die bestehenden Entwässerungskanäle mit Wehranlagen regeln, um so viel Wasser wie möglich in der Region zu halten“, sagt Ehrenfeldner. Im Frühjahr könnten die ersten Maßnahmen gesetzt werden.
Investitionen ins neue Besucherzentrum
Im Jahr 2020 wurde in einem ersten Schritt das Nationalparkzentrum im Innenbereich neugestaltet. Die Kosten für die Neugestaltung des Infozentrums belaufen sich auf 550.000 Euro, welche durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanziert wurden.
Der Außenbereich wird derzeit umgestaltet und soll 2022 eröffnet werden. „Die Außenanlage wird die Weiterführung der neuen Ausstellung“, sagt der Direktor Johannes Ehrenfeldner. In einem weiteren Bereich soll ein Bereich vor allem für Familien gebaut werden. „Es wird ein Spielplatz und ein Treffpunkt für die Besucher entstehen“, meint Ehrenfeldner. Es soll eine Raststation für Radfahrer entstehen, da hier auch der Seeradweg vorbeiführt. „Vielleicht können wir hier ein paar Radfahrer motivieren, auch eine Tour zu buchen“, sagt der Direktor. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 600.000 Euro.
2020 und 2021 sind die Besucherzahlen im Nationalparkzentrum wegen der Pandemie rückläufig gewesen. Den Nationalpark nutzten allerdings viele Einheimische, als „Erholungsdestination“.
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