Vorarlberg, Tirol, Burgenland. So unterschiedlich das Bundesland im Osten von jenen im Westen auch sein mag, eines haben sie gemein: Sie sind das Spitzentrio im österreichischen Regionalbusangebot. In absoluten Zahl hat zwar Niederösterreich das größte Angebot, im Verhältnis zur Bevölkerungszahl ist das Burgenland aber Spitzenreiter in Österreich.
Für die Kritiker fahren die Busse der Verkehrsbetriebe Burgenland zu viele Kilometer mit wenig bis gar keinen Fahrgästen. Jene, die das Angebot aber in Anspruch nehmen, um in die Arbeit zu pendeln oder Besorgungen zu machen, sind aber voll des Lobs.
Grundsätzlich wird der Busverkehr in Österreich oft unterschätzt. Dabei erbringen Regionalbusse 44 Prozent des öffentlichen Verkehrsangebots in Österreich, Stadtbusse weitere 18 Prozent. Österreichweit sind 5.500 Linienbusse im Einsatz. Insgesamt beträgt das Regionalbusangebot in Österreich 225 Millionen Kilometer.
Mehr Busse seit Herbst 2023
Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl ist aber das Burgenland mit 53 Buskilometern pro Einwohnerin und Einwohner Österreichs Spitzenreiter, vor Vorarlberg mit 49 und Tirol mit 45 Kilometern pro Kopf, wie eine Analyse des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) zeigt. Im Burgenland wurde vor allem im Herbst 2023 das Busangebot stark ausgeweitet.
Im Vorjahr waren in den ersten elf Monaten rund 1,1 Millionen Fahrgäste mit den Bussen der Verkehrsbetriebe Burgenland unterwegs. Besonders viele Menschen sind mit der Linie B14 mobil, die von Oberwart über Oberpullendorf und Mattersburg nach Eisenstadt fährt und laut Verkehrsbetriebe Burgenland bereits 4.000 Fahrgäste pro Woche zählt. Mit der Linie B20 von Eisenstadt nach Wiener Neustadt fahren mehr als 2.200 Fahrgäste pro Woche. Ergänzt wird das Linienbus-Angebot – seit Herbst 2024 landesweit – durch das Burgenländische Anrufsammeltaxi BAST.
„Die Ausweitung des Angebots der klimafreundlichen Mobilität wird von der Bevölkerung hervorragend angenommen“, so Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ). Der burgenländische Weg habe auch österreichweit Vorbildwirkung. „Denn auch Bundesländer, wie Niederösterreich setzen mittlerweile Modelle um, die sich stark am BAST anlehnen, und haben die Öffi-Struktur ähnlich wie im Burgenland neu aufgestellt.“
Im Oberwarter Pinkacenter wurde unlängst ein VBB-Ticketshop eröffnet, um noch besseres Service und persönliche Beratung anbieten zu können. „Schlussendlich geht es darum, öffentlichen Verkehr so anzubieten, wie ihn die Bevölkerung braucht. Information und Service spielen eine wesentliche Rolle“, sagt Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ).
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