„Mit einem Sechser im Lotto kaufe ich das Kulturzentrum“
Seit Kindheitstagen ist die Neumarkterin Sabine Treiber vom Tanz begeistert: „Von klein auf habe ich getanzt. Mit 18 Jahren wollte ich eine Tanzausbildung in Graz machen, aber früher war das leider nicht so leicht.“
So wurde es später aber die Ausbildung zur Tanzpädagogin. Ihre ersten Schritte als Lehrerin machte sie schließlich, als sie eine Tanzgruppe in Sankt Martin an der Raab übernahm. „Das war der Startschuss. Dann habe ich auch noch zwei Kindergruppen übernommen.“
Aufführungen starten
Das erste große „Baby“ war dann die Aufführung von „Fatura“, einem Kindermusical mit den Liedern aus dem „Kiddy Contest“. Ab dann gab es in jedem Jahr mindestens ein größeres Event. Prinzessin Lillifee, Peter und der Wolf, auch ein Workshop mit dem Fürstenfelder Gymnasium folgte. Dass sie auch ihre Töchter Hannah und Sarah unterrichtete, war klar.
2017 gründete Treiber schließlich mit ihrem Mann Josef und weiteren Tanzbegeisterten aus der Umgebung den Verein „Sidestep“. Mittlerweile bietet der Verein Kreistanz, Paartanz und Kindertanz (fünf bis 14 Jahre) an. Vier Mitarbeiter kümmern sich darum, dass auch die nächste Generation noch die richtigen Schritte lernt.
Es fehlt an Männern
Neben vielen Talenten und Hobby-Begeisterten, hofft der Verein auch auf viele Buben und Männer, die Tanzen lernen wollen. „Es fehlt an den Männern, um bestimmte Tanz-Abzeichen zu machen“, so Treiber. Früher sei das Tanzen viel mehr in Mode gewesen, praktisch bei jedem gesellschaftlichen Anlass wurde das Tanzbein geschwungen.
„Ich hätte gerne, dass das Tanzen zurückkommt“, erklärt die Neumarkterin. Im nächsten Jahr soll auch das Kinderturnen für Buben und Mädchen angeboten werden. Auch die Cheerleaderinnen bei den Basketballern von den Güssing-Jennersdorf Blackbirds soll es wieder geben.
Corona brachte Stopp
In den vergangenen beiden Jahren war es besonders schwierig, weil wegen der Coronapandemie praktisch jede Veranstaltung abgesagt werden musste. „Wir hatten so viel Material geprobt, das wir nie herzeigen konnten. Es war ein runder Mix aus allem“, ärgert sich Hannah Treiber, Tochter von Sabine.
Doch in der Not wurde man erfinderisch und startete unter anderem einen Youtube-Kanal mit Auftritten. Für die Tanzschülerinnen und Tanzschüler gab es Online-Unterricht und Videobotschaften. „Wir haben auch online getanzt“, erinnert sich Sabine Treiber.
Mittlerweile kann wieder normal geübt werden, in diesem Jahr unter anderem in Mogersdorf, Sankt Martin an der Raab, Minihof-Liebau und Jennersdorf. Als nächster Auftritt steht am 25. Juni um 18.30 Uhr in der Volksschule Minihof-Liebau das Event „Bühne frei“ an. Alle Choreografien, die während der Coronapandemie einstudiert wurden, werden nun aufgeführt.
Es soll in diesem Jahr das einzige Event werden. „Ich traue mich nicht in den November reinwarten, deshalb schon im Juni. Wir wollen wieder auf Tour kommen und treten mit den Kindern und den Erwachsenen auf“, fasst die Vereinsobfrau zusammen. Übrigens sind Übungsleiter beim Verein gerne gesehen und können sich beim Verein melden, falls Interesse besteht.
Für Groß und Klein
In einem regulären Jahr wird je ein Event für Erwachsene und eines mit Kindern
veranstaltet
Übungsleiter gesucht
Interessenten können sich gerne beim Verein melden
100 Mitglieder
So viele unterstützende und aktive Mitglieder hat der Verein in diesem Jahr
Material ist da
Für Kostüme, Licht und Bühnenbilder ist bereits gesorgt. „Wir haben zwei große Räume voll mit Kostümen. Dafür haben wir eine eigene Schneiderin“ führt Treiber aus. Mit Nafeesa Sadik hat der Verein mittlerweile auch eine eigene Visagistin für die Auftritte parat.
Das Bühnenbild wird zum größten Teil selbst angefertigt. „Das macht Mama alles selber“, erklärt Tochter Hannah. Eigentlich wollte Mama Sabine immer eine Tanzschule aufmachen: „Das hätte ich immer gerne gemacht, würde hier im Bezirk aber leider nicht gehen.“
Mit einem „Lotto-Sechser“ wüsste Sabine Treiber aber etwas anzufangen: „Dann kaufe ich das Kulturzentrum in Jennersdorf und mache daraus ein Theaterzentrum. Der alte Saal hat schon seinen Charme, wenn die Holzdielen krachen.“
Einziges Problem an der Sache: „Ich spiele aber kein Lotto“, verrät Treiber.
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